In Erinnerung an das Theresienstädter Requiem 1944
Zwischen 1941 und 1945 wurden in Theresienstadt etwa 141.000 Menschen eingesperrt, darunter 70.000 alte Menschen und 15.000 Kinder. Es war eine Art Durchgangslager, von dem aus etwa 88.000 Häftlinge nach Auschwitz und in andere Vernichtungslager wie Treblinka, Majdanek oder Sobibor gebracht und dort ermordet wurden. Unter ihnen war auch Josef Bor, der als Einziger seiner Familie die Shoah überlebte. Sein Freund, der tschechisch-jüdische Dirigent Rafael Schächter, hatte 1944 in Theresienstadt Verdis Requiem, eine katholische Totenmesse, mit Jüdinnen und Juden, die den Tod vor Augen hatten, zur Aufführung gebracht. Davon handelt die Novelle „Theresienstädter Requiem“, die Josef Bor 1963 veröffentlichte.