“Demokratien in Gefahr”

«Die Freiheit dürfen wir nicht als selbstverständlich betrachten. Sie könnte uns sonst gestohlen werden.» Herta Müller, die renommierte Schriftstellerin und Literaturnobelpreis von 2009, eröffnete das UBS Center Forum am 13. November 2023 mit einem bewegend-beklemmenden Plädoyer für Demokratie und Freiheit.

“Der tut nix, der will doch nur spielen!”

ÜBER “ANSTÄNDIGE DEUTSCHE”

Chrupalla weiß von nix. Hat Krah oder hat er nicht? Chrupalla weiß es nicht. Es gilt die Unschuldsvermutung. Wir leben schließlich in einem Rechtsstaat, sagt er. Einen kurzen Moment frage ich mich, was er unter „rechts“ versteht. Aber ich ahne, was er meint.

Chrupallla ist ein „anständiger Deutscher“. Wenn Krah mit frauenfeindlichen Sprüchen über das Ziel hinausschießt, sagt Chrupalla so etwas wie: „Der tut nix, der will doch nur spielen“.

Vom Hinsehen und vom Wegsehen

WIE WELTANSCHAUUNGEN ENTSTEHEN

Der Begriff »Weltanschauung« taucht das erste Mal 1790 bei Immanuel Kant auf und bezeichnet das Vermögen, die Welt in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen und in sprachliche Begriffe zu fassen.

Die nationalsozialistische Weltanschauung beruhte auf einer rassistischen Ideologie, die der Wahrnehmung vorausging.

Die Krähe und ihr Opa

Es gibt einen Politiker der A*D, den ich hier einfach mal die „Krähe“ nennen möchte. Sie tritt zur Europawahl als Spitzenkandidat an. Eine zentrale Rolle in ihrer Rhetorik spielt der Opfer-Mythos. Er zielt auf die Mobilisierung von Affekten, die die Zuhörerinnen immunisieren sollen gegen die Realität. Die Krähe sagt: „Unsere Vorfahren waren keine Verbrecher! Unsere Vorfahren waren große Männer und Frauen, es waren Helden, es waren Vorbilder…!“

Voigt und H*cke: „Gehn wir zu dir oder gehn wir zu mir?“

Das „Duell“ zwischen Voigt und H*cke findet am Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald statt. Das Internationale Auschwitz Komitee äußert sich entsetzt: „Die Entscheidung des Thüringer CDU-Vorsitzenden, einer der bekanntesten Galionsfiguren rechtsextremer Hetze in Europa ausgerechnet an diesem Gedenktag einen weithin beachteten Auftritt zu ermöglichen, mutet Überlebenden des Holocaust politisch völlig instinktlos und makaber an.“

“Küßt die Faschisten”

Alice Weidel im Sommerinterview, Tino Chrupalla bei Markus Lanz, Björn Höcke im geplanten „TV-Duell“ mit Mario Voigt: Wie “normal” ist die AfD inzwischen?

Heißt es bald in der nächsten Talk-Show: “Guten Abend, Herr Höcke! Schön, dass Sie da sind! Freue mich sehr!”?

Kurt Tucholsky hat 1931 die politische Stimmung zu seiner Zeit und den verharmlosenden Umgang mit den Faschisten mit einem bitterbösen Gedicht kommentiert: „Rosen auf den Weg gestreut“.