Ich stehe vor einer Ampel. Ich habe grün und gehe über die Straße. Kommt ein Auto von rechts. Hat es eilig. Hat rot und fährt über die Ampel. Im letzten Moment kommt das Auto mit quietschenden Reifen vor mir zum Stehen. Der Fahrer hupt, kurbelt die Scheibe herunter und schreit: „Können Sie nicht aufpassen?“ Ich zeige auf die Ampel und rufe: „Die Ampel ist grün!“ Er schreit zurück: „Ja, genau! Das ist ja das Problem!“
Natürlich: Die „Ampel“ ist das Problem! Er hatte es eilig und die Ampel schaltete für ihn auf rot! So ist das: Der Himmel ist schuld, wenn es regnet und das Bier ist schuld, wenn ich besoffen bin! Das hatte ich übersehen. Deswegen sind auch so viele Wähler gezwungen, ihr Kreuz hinter der AäfD zu machen. Schließlich hatte es geregnet und alle waren besoffen.
Die Ampel fällt dann aber kurzzeitig aus und es blinkt nur noch gelb. Ein Zeichen für: Vorsicht! Vorfahrt gewähren! Das Gelb kriegt davon allerdings nichts mit — es blinkt ja — und gefällt sich in seiner neuen Rolle. Rot und Grün sind ausgeschaltet und es gilt: rechts vor links. Das Auto von rechts gibt Gas und brettert an mir vorbei.
Wer das Problem nicht versteht, für den regnet es Bier.
