Peter Sinapius

Die Bedeutung von Ästhetik und Kunst im therapeutischen Akt
Vortrag auf dem Symposium der Fachklinik Hohenegg / Schweiz “Psychotherapie als Heilungsritual – die gemeinsamen Wirkfaktoren” am 07.09.2017

In der Überschrift zu diesem Vortrag werden zwei therapieferne Begriffe in Zusammenhang mit therapeutischen Handlungen gebracht. Die Kunst und die Ästhetik. Kunst ist eine besondere Form individueller und auch sozialer Praxis, die sich innerhalb bestimmter Spielräume vollzieht. Innerhalb dieser Spielräume können Geschichten erfunden, Bilder erzeugt, Dramen oder Komödien inszeniert werden, die auf eine besondere Weise mit unserer Wirklichkeit verbunden sind. Hier kann gehasst, geliebt, gelebt und gestorben werden, ohne dass es unmittelbare gesundheitliche, soziale oder gar strafrechtliche Folgen hat. Wir befinden uns in einem besonderen System mit eigenen Regeln, dem Kunstsystem.

Dann taucht in der Überschrift noch ein zweiter therapieferner Begriff auf, der uns aus dem Alltag bekannt ist. Die Ästhetik. Uns interessiert hier aber nicht der Begriff aus dem Alltag, sondern Ästhetik als Theorie der Wahrnehmung. Was unterscheidet eine ästhetische Wahrnehmung der Wirklichkeit, die z.B. die künstlerische Praxis bestimmt, von einer alltäglichen Wahrnehmung?

Der dritte Begriff, auf den sich diese beiden in dem Titel beziehen, ist der „therapeutische Akt“, also das therapeutische Handeln und zwar – wie es in der Überschrift zu dieser Tagung heißt – als Heilungsritual. Therapie hat also etwas mit Krankheiten und deren Heilung zu tun und damit beschäftigt sich – vordergründig betrachtet – die Medizin. Eine Krankheit betrifft aber nicht nur physische oder psychische Funktionen, sondern immer auch unsere Beziehung zur Welt. Wenn wir uns das Bein gebrochen haben, können wir uns nicht mehr so fortbewegen, wie gewohnt, wenn wir an einer Depression leiden, ist unsere Beziehung zu unserer Umgebung gestört. Damit kommen aber weitere wissenschaftliche Disziplinen ins Spiel, die quasi eine Brücke bilden zwischen der Kunst, Ästhetik und der medizinischen Therapie. das sind Konzepte oder Theorien, die sich damit beschäftigen, wie wir mit der Welt verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise die Soziologie, die Philosophie, die Anthropologie oder natürlich auch die Psychologie. In der Therapie aktualisieren sich diese Konzepte in der aktuellen therapeutischen Beziehung, d.h. in der Art, wie wir die Beziehung zu unserem Gegenüber gestalten. Ein prominenter Vertreter, der in diesem Sinne die therapeutische Beziehung in den Mittelpunkt seiner Überlegungen rückt, ist Irvin Yalom.

Er hat in seinem neuesten Buch unter dem Titel „Denn Alles ist vergänglich“ Geschichten aus der Psychotherapie erzählt. Er macht das aus einer sehr persönlichen Perspektive und das Auffällige an diesen Erzählungen ist, dass die therapeutische Beziehung das Nadelöhr zu sein scheint, durch das sich Entwicklung und Veränderung vollzieht.
Im Nachwort gibt er seiner Sorge Ausdruck, dass angesichts hochspezialisierter evidenzbasierter Therapien der Blick auf die Person als ganzes verloren geht, „obwohl die Forschung über eine effektive Psychotherapie immer und immer wieder zeigt, dass der wichtigste, das Ergebnis bestimmende Faktor die therapeutische Beziehung ist.“
Im Folgenden soll es in diesem Sinne um die therapeutische Beziehung gehen und dabei vor allem um die Frage, in welchem Verhältnis die Diagnostik und die therapeutische Beziehung zueinander stehen und welche Rolle die Kunst dabei spielen kann.

An einem Beispiel aus der Psychotherapie und einem Beispiel aus der Kunsttherapie möchte ich zunächst in meine Thematik einführen, bevor ich mich der Funktion des Bildes in Bezug auf die Diagnostik und in Bezug auf die therapeutische Beziehung zuwende. Zunächst trage ich Ihnen eine Szene vor, die der Psychotherapeut Daniel Stern aufgeschrieben hat, durch die aus der Sicht eines Psychotherapeuten ein Licht auf die therapeutische Beziehung fällt.
Eine Patientin betritt das Behandlungszimmer und nimmt in einem Sessel Platz. Dabei entweicht langsam die Luft aus dem Polster und danach dauert es noch einmal 5 Sekunden bis es sich wieder aufgepumpt hat. Sie richtet ihre ganze Wahrnehmung auf diesen Vorgang, lauscht dem Geräusch nach und der Therapeut sieht sich gehalten, innezuhalten und abzuwarten, bis die Luft in das Polster geströmt ist. Schließlich will der Therapeut die Sitzung beginnen, da verlagert die Patientin ihr Gewicht auf die andere Gesäßhälfte, wodurch sie den Vorgang erneut auslöst und ihm wiederum nachfühlt. Der Therapeut sieht sich noch immer genötigt ihrem Tun Raum zu geben. Daniel Stern schreibt:
„Ich habe das Gefühl, wie ein Pantomime zur >Statue< erstarren zu müssen. Es ist lächerlich. Und ich empfinde wachsende Verärgerung darüber, dass mein eigener Rhythmus so gravierend beeinträchtigt und kontrolliert wird. Soll ich es einfach weiterlaufen lassen? Soll ich es ansprechen’? Nicht einmal im Traum käme ihr in den Sinn, dass wir soeben die zentralen Themen der Sitzung und ein wichtiges Thema ihres Lebens zu Darstellung gebracht haben.«

Interessant an diesem Bericht ist zweierlei. Einerseits das nonverbale Abstimmungsverhalten zwischen Patientin und Therapeut, das ihre Interaktionen reguliert, und nichts anderes zum Inhalt hat, dass die Patientin umständlich ihre Sitzposition einnimmt. Andererseits die selbst-reflexive Haltung des Therapeuten, der mit Verärgerung reagiert und damit einen aktiven Part in diesem Interaktionsgeschehen spielt, das er sogar als Art Inszenierung charakterisiert und damit in die Nähe einer künstlerischen Handlung rückt. Nun stellt sich die Frage, was mit dieser Situation passieren soll. Soll der Therapeut es ansprechen – oder kann er nicht sogar aktiv in die Inszenierung eingreifen?

In einem Beispiel aus meiner zurückliegenden kunsttherapeutischen Praxis lassen sich solche Interaktionen als bedeutsam für die Therapie verstehen.
Thomas ist ein kräftiger, ausgesprochen lebhafter, temperamentvoller Junge, dessen Verhalten in der Schule immer wieder zu Klagen Anlass gibt, weil er oft „über das Ziel hinausschießt“. Er scheint seine Kräfte nicht im Griff zu haben, verletzt andere Kinder, wenn er mit ihnen in Streit gerät und gilt deswegen als zügellos. Im Unterricht fällt es ihm schwer sich über längere Zeit zu konzentrieren. Schließlich kommt er zu mir in die Kunsttherapie. Nach einigen Stunden entdeckt er ein großes Stück Lindenholz und Schnitzwerkzeug, beschließt ein Boot zu schnitzen und bittet mich um Hilfe.
Wir beginnen also das Holz auszuhöhlen. Ich halte den Stechbeitel und fordere Thomas auf, mit seiner ganzen Kraft darauf zu schlagen – ohne allerdings meine Hand zu treffen. Seine Augen leuchten auf. Es entwickelt sich, ohne dass ich es darauf angelegt habe, ein Spiel, das uns ganz in seinen Bann zieht. Während er mit all seiner Kraft und großer Begeisterung auf den Stechbeitel schlägt, gehört seine fast zärtliche Fürsorge der Hand, die ihn hält. meiner Hand.

Ohne dass ich es darauf angelegt habe, aktualisiert sich in der Therapie auf diese Weise eine Herausforderung, an der Thomas in seinem Schulalltag allzu oft scheitert: die Herausforderung, sich in seiner Umgebung so zu bewegen, dass er nicht immer wieder auf Ablehnung stößt. Dazu gehört das Abspüren von Nähe und Distanz, die Bewegungsrichtung, der Kraftfluss der Bewegung, die Berührung und der Kontakt ebenso wie die Stille und das Innehalten. Diese Bewegungen erhalten in der geschilderten Situation einen spezifischen Rahmen. Thomas möchte aus dem Holz ein Boot herstellen und das Material antwortet seinen Schlägen unmittelbar. Dabei gehört seine Aufmerksamkeit der Hand, die den Stechbeitel hält. Seine Handlungen sind nicht hierarchisch bestimmt („Du sollst nicht anderen Kindern wehtun“), sondern sind Ergebnis einer Interaktion, die Verantwortung für das verlangt, was unter seinen Händen entstehen will. Thomas kann Gefühl, Erfahrung und gestalterischen Ausdruck als kongruent erleben.

In diesen Beispielen führe ich zwei Gegenstandsbereiche zusammen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. die Therapie bzw. den therapeutischen Prozess, mit dem sich in erster Linie die psychotherapeutische Theoriebildung beschäftigt und die künstlerische Praxis, mit der die Philosophie der Ästhetik, als Theorie der schönen Künste im engeren Sinne und als Theorie der sinnlichen Wahrnehmung im weiteren Sinne, zu tun hat.
Ich möchte die Rolle, die die Kunst in der therapeutischen Beziehung spielt anhand eines anderen Beispiels aus meiner therapeutischen Praxis illustrieren. Dieser Holzklotz mit einem Bindfaden daran begleitet mich jetzt seit fast 15 Jahren. Mit ihm verbindet sich eine bestimmte Geschichte – sonst wäre er schon längst auf dem Müll gelandet. Was hat er mit Ästhetik und was mit Therapie zu tun?
Der Holzklotz ist das Werk des 5 – jährigen Zacharias in der Kunsttherapie. Er diente ihm im Spiel als Hubschrauber und besteht ähnlich wie ein Hubschrauber aus einem festen und einem beweglichen Teil. Ich konnte, wenn ich wollte, zusteigen und an seinen gefährlichen Flugmanövern teilhaben. Für sich genommen hat der Holzklotz mit einem Hubschrauber nicht viel gemein. Es gibt auch keine sinnlich-ästhetischen Qualitäten, die ihn interessant machen, noch erschließt er sich als Symbol oder Metapher für etwas anderes, auf das er weisen könnte. Erst in der aktuellen Situation des Spiels und den damit verbundenen Interaktionen erlangt er die Bedeutung, die Zacharias gewissermaßen in ihn hineinimaginiert. einen Hubschrauber.
Wir berühren mit diesem kleinen Beispiel unversehens eine Frage, mit der sich die Ästhetik beschäftigt: Welche Stellung hat das Werk als Gegenstand der ästhetischen Erfahrung und welche Rolle spielt die Situation, unter der es zur Erscheinung kommt? In der aktuellen Theoriebildung der Philosophie der Ästhetik ist so der traditionelle Werkbegriff abgelöst worden von einem performativen Verständnis der Kunst. Es geht mehr um das Ereignis, in dem das Werk eine Rolle spielt, als um das Werk an sich.
Die therapeutische Situation mit Zacharias hat eine mit einer Performance vergleichbare Struktur. der Holzklotz gewinnt seine Bedeutung als Hubschrauber in den aktuellen Interaktionen des Spiels, das zwischen Zacharias und mir stattfindet. Für sich genommen bleibt der Holzklotz das, was er ist. ein gewöhnlicher Holzklotz mit einem Faden daran.
Das Bild, das Zacharias in den Holzklotz hineinimaginiert, entspringt nicht intrapsychischen Vorgängen, sondern dem gemeinsamen Spiel. Damit berühren wir eine aktuelle Diskussion in der psychotherapeutischen Forschung. Die Diskussion um die Frage, welche Rolle Ereignisse oder Bilder spielen, durch die biografisches Material exploriert wird und welche Bedeutung demgegenüber Ereignissen oder Imaginationen zukommt, die die Beziehung zwischen Patient und Therapeut regulieren. So widmen sich neuere Strömungen der Psychotherapie nicht nur dem Vergangenen als Quelle innerer Bilder, die im Rahmen der therapeutischen Beziehung exploriert werden können, sondern auch den unmittelbaren, gegenwärtigen Interaktionen zwischen Therapeut und Patient.
Das Spiel mit dem Holzklotz lenkt so die Aufmerksamkeit auf eine Seite in der Therapie, die in der psychotherapeutischen Theoriebildung im Zusammenhang mit intersubjektiven und relationalen Konzepten eine immer größere Bedeutung gewinnt. die Beziehung zwischen Klient und Therapeut.

Wir befinden uns mit diesem Beispiel in dem Bereich, an dem sich zwei Spielbereiche überschneiden. der des Therapeuten und der des Patienten. Dieser Bereich, so sagt Winnicott, „ist nicht Teil der intrapsychischen Realität. Er liegt außerhalb des Individuums, ist aber auch nicht Teil der äußeren Welt“. Und dann schreibt Winnicott an anderer Stelle. „Es ist Zeit „diesen dritten Bereich, den der kulturellen Erfahrungen als Derivat des Spiels, anzuerkennen und einzubeziehen“.
Dieser Bereich spielt oftmals, wenn wir von Krankheit und Heilung sprechen, nur eine untergeordnete Rolle. Was passiert, wenn wir einem Patienten eine Diagnose zuschreiben?

Susan Sonntag hat in ihren Büchern beschrieben, wie wir für Krankheiten oftmals Metaphern verwenden, die der Kriegsrhetorik entstammen. Wir sprechen davon, eine Krankheit zu bekämpfen oder zu besiegen, sie gar auszurotten oder schreiben ihr bestimmte Eigenschaften zu wie das Böse oder Heimtückische. Das ist nachvollziehbar, wenn wir leiden und dem Leiden ein Ende bereiten wollen. Es ist aber auch problematisch, weil wir so nicht lernen, mit unseren Einschränkungen umzugehen.
Im Rahmen einer großen Forschungsstudie mit dem Titel „Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz im Museumsraum“, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wurde, haben wir zusammen mit bundesweit 11 deutschen Museen ein Modell für eine Vermittlungspraxis für Menschen mit Demenz entwickelt.
Von Demenz betroffene Menschen sind nicht selten von der Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen oder sozialen Leben ausgeschlossen, weil die herrschenden Bedingungen von Kommunikation und Zusammenleben, die von Schnelligkeit, Zielorientierung, effizientem oder kognitiv gesteuertem Handeln bestimmt sind, im Widerspruch zu ihrer Lebenswirklichkeit stehen.
Wenn über Demenz gesprochen wird, geht es häufig um die Defizite, die mit der Erkrankung einhergehen. Von den Fähigkeiten dieser Menschen wird nur selten gesprochen. Diese Sichtweise bestimmt dann häufig auch den Umgang mit den von Demenz betroffenen Menschen sowie deren Verhalten. Sie produziert geradezu jene Behinderungen, die dem Symptom zugeschrieben werden. Die Tatsache, dass die Betroffenen nicht mehr am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben, geschweige denn ins Museum gehen, wird zum eigentlichen Gradmesser des Fortschreitens der Erkrankung. Das ist eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Würden wir den Betroffenen unvoreingenommen begegnen, würden sich diese Begegnungen zunächst nicht von anderen menschlichen Begegnungen unterscheiden. Wir orientieren uns normalerweise nicht daran, was jemand nicht kann oder nicht hat, sondern an den Möglichkeiten, die sich zwischen uns einstellen und eine Begegnung ermöglichen.

Es treffen in diesem Beispiel 2 Möglichkeiten aufeinander, sich ein Bild vom anderen Menschen zu machen. die diagnostische Feststellung eines Defizits oder der individuelle Mensch, mit seinen Einschränkungen, aber auch Potentialen. Was unterscheidet diese beiden Möglichkeiten, mit dem Bild von einem anderen Menschen umzugehen? Da sich die Kunst- bzw. Bildwissenschaft gründlich mit dem Bildbegriff beschäftigt hat, ist es hilfreich, sich aus ihrer Perspektive anzuschauen, wie Bilder entstehen, was sie bedeuten, repräsentieren oder bewirken, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse auf die therapeutische Beziehung zu beziehen.

Kunstgeschichtlich ist der Bildbegriff in seinen unterschiedlichen Bedeutungsdimensionen in den letzten Jahrzehnten gut erforscht. Mit ihm lassen sich zunächst 2 grundsätzliche Möglichkeiten charakterisieren, wie wir uns ein Bild von etwas machen.
Die eine Möglichkeit lässt sich mit dem Funktionsprinzip einer Camara obscura vergleichen. Die außen gegebene Realität wird durch das Licht auf unsere Netzhaut projiziert und bildet dort, wie auf einer Leinwand, die äußere Wirklichkeit ab. Das, was wir sehen, verhält sich diesem Bildbegriff folgend analog zu dem, was draußen vorhanden ist. Was wir als Bild wahrnehmen, repräsentiert quasi die äußere Wirklichkeit. Für solch einen Bildbegriff spielt keine Rolle, dass wir die Welt perspektivisch wahrnehmen. Er sieht davon ab, das unsere Sicht von unserem individuellen Standpunkt abhängt, so dass sich auch das Bild ändert, das wir wahrnehmen, sobald wir den Standpunkt ändern. Er integriert keine gestalttheoretischen Befunde, die davon ausgehen, dass das, was wir sehen, relativ ist in Bezug auf seine Umgebung. Für ihn ist es unerheblich, dass die Bildwahrnehmung zu einem erheblichen Teil eine Interpretationsleistung desjenigen ist, der sich ein Bild macht.

Ich möchte an 2 Beispielen zeigen, welchen Unterschied es macht, von dem einen oder anderen Bildbegriff auszugehen.
Wenn Sie dieses Bild ansehen, werden Sie, wenn Sie es noch nicht kennen, in der Regel keinen Begriff haben, mit dem sie es verknüpfen können. Sie wissen nicht, was es repräsentiert. Das ändert sich, sobald ich Ihnen den ganzen Zusammenhang zeige, aus dem es hervorgegangen ist. Sobald Sie nun dieses Bild als etwas identifiziert haben, bringen Sie auch das, was Sie zuvor nicht in einen sprachlogischen Zusammenhang bringen konnten, mit einem Begriff in Verbindung. Das Bild verweist auf etwas, das es selber nicht ist. Wir nennen das ikonische Differenz.
Etwas anderes ist es, wenn Sie sich dieses Bild ansehen, dass kunstgeschichtlich einen Einschnitt bedeutete: Das schwarze Quadrat von Malewitsch. Das schwarze Quadrat steht für nichts anderes, als das, was es ist. Der Betrachter kann eine Erfahrung daran machen: die Erfahrung – wie Malewitsch sich ausdrückte – der Gegenstandslosigkeit.

Nun gibt es in der bildenden Kunst im Laufe des 20. Jahrhundert und nachfolgend auch in den Kultur- und Medienwissenschten einen performative und einen iconic turn, die einen neuen Umgang mit dem Bildbegriff signalisieren. Das Bild wird nicht mehr als etwas aufgefasst, das etwas anderes repräsentiert oder symbolisiert, sondern es ist gleichsam das Scharnier in einer resonanten Weltbeziehung.
Ein exemplarisches Beispiel dafür ist eine Performance von Marina Abramović, die vom 14. März bis 31. Mai 2010 im Museum of Modern Art (MoMA) unter dem Titel „The Artist is Present” stattfand. Während der Öffnungszeiten der Ausstellung saß Abramović im Atrium des Museums an einem Tisch und schwieg – ihr gegenüber ein Stuhl, auf dem Besucher Platz nahmen. Nach 721 Stunden endete die Performance, nachdem 750.000 Besucher sie gesehen und rund 1500 Menschen ihr gegenübergesessen hatten – unter ihnen ihr früherer Partner Ulay.
Ich zeige Ihnen hier einen kurzen Ausschnitt aus ihrer Begegnung mit ihrem ehemaligen Lebensgefährten Ulay.
Was ist der Unterschied zu dem Bild, das wir uns machen, wenn wir von einer Depression, einer Essstörung oder einer Suchterkrankung sprechen? Es sitzen sich hier 2 Menschen gegenüber und sehen sich in die Augen. Unverkennbar geht hier das Sehen über einen rein rezeptiven Vorgang hinaus. Das Sehen und Gesehenwerden löst Emotionen aus. Das Sehen wird begleitet von mimischen und gestischen Äußerungen, die aus dem Sehen gleichsam ein den Anderen Berühren machen. Der Kopf wird geneigt, die Mimik verändert sich, Tränen steigen in die Augen. Das Sehen dient hier nicht dazu, etwas über den anderen in Erfahrung zu bringen und das Gesehene in vorgegebene Kategorien einzuordnen, sondern den Anderen als Mensch zu berühren. Das Sehen versteht sich nicht nur als rezeptiver Vorgang, sondern als Berührung, als Handlung, für die die Beteiligten die Verantwortung übernehmen. Resonanztheoretisch könnte man sagen, das das Sehen keine Einbahnstraße ist, bei der den Beteiligten etwas passiert, sondern an dem sie aktiv beteiligt sind.
An die Stelle der Repräsentation tritt ein interaktiver Vorgang, der im Zusammenhang mit der performativen Wende als „Inszenierung“ beschrieben worden ist. Dabei ist der Betrachter nicht mehr der Empfänger einer im Bild inkorporierten Botschaft, sondern er wird zum aktiv Beteiligten, der für das, was sich als Bild einstellt, Mitverantwortung trägt.

Ein Bildbegriff, der von einer Analogie von äußerer Wirklichkeit und innerer Wirklichkeit ausgeht, macht, wenn er auf medizinische oder therapeutische Fragestellungen angewendet wird, das Symptom einer Diagnostik zugänglich, die das Bild sozusagen aus seinem individuellen Zusammenhang löst und in etwas überführt, dass objektiv beschreibbar ist. das Krankheitsbild. Das Bild steht dann für etwas, das etwas repräsentiert, was in der äußeren Welt objektiv vorhanden ist. Es lässt sich darüber hinaus sprachlich als etwas Typisches identifizieren und damit von dem subjektiven Erleben trennen. Das Bild, das Sie hier sehen, repräsentiert Plaques und fibrilläre Ablagerungen eines Alzheimer-Patienten. Andere Bilder mögen für eine Depression, eine Essstörung, eine Suchterkrankung oder eine spezifische Phobie typisch sein. Für die diesen Krankheiten zu Grunde liegenden Befunde gibt es dann Kataloge wie das Diagnose­klassifikationssystem ICD10. Das ist für bestimmte Bereiche der Medizin nützlich und von Vorteil, weil es die Wirkung von bestimmten therapeutischen Verfahren aus dem Einzelfall in eine statistisch meßbare Größe überführt. So sind wir in der Lage, physiologische Vorgänge abzubilden, die mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Hier blicken wir in das Gehirn eines Alzheimer-Patienten. Damit wissen wir, was in diesem Gehirn passiert, wir wissen aber nicht, wie es ist, Alzheimer zu haben. Dafür brauchen wir etwas, das der bloße Befund vom Gehirn ausschließt, weil es den objektiven Blick trüben würde. Einfühlungsvermögen.
Für die Bereiche, die dem subjektiven und intersubjektiven Erleben und nicht der objektiven Wirklichkeit angehören, ist ein Bildbegriff nicht brauchbar, dessen Anspruch es ist, Aussagen zu machen, die verallgemeinerbar sind. Er klammert den intersubjektiven Bereich aus, der laut Yalom der wichtigste, das Ergebnis bestimmende Faktor der Therapie ist, die sich mit dem psychischen Erleben beschäftigt. Das führt mich zu anthropologischen Überlegungen, bei denen der Bildbegriff in einem ganz anderen Zusammenhang eine Rolle spielt.

Die 2 angedeuteten Möglichkeiten, sich ein Bild zu machen, korrespondieren mit 2 unterschiedlichen Möglichkeiten, die therapeutische Beziehung zu verstehen.
Sie lässt sich aus einer hierarchischen Perspektive beschreiben, bei der der Arzt der Experte ist, dem der Patient gegenübersteht. Der Blick des Arztes richtet sich auf die Symptomatik des Patienten, mit dem Ziel aus ihr ein Krankheitsbild abzuleiten, das den Anspruch auf Objektivität hat.
Oder sein Blick gehört dem Menschen, der ihm gegenübersitzt. Er blickt aus einer horizontalen Perspektive, einer Perspektive auf Augenhöhe, bei der der Patient der Experte für seine Belange ist und die therapeutische Beziehung das Gefäß, in dem er sich als Mensch mit seinem Leiden wahrgenommen fühlt. Beide Perspektiven spielen in einer Therapie eine Rolle und das Kunststück besteht darin, zwischen beiden eine Brücke zu schlagen.
Was wir Beziehung nennen, beschreibt nur eine Erfahrung dessen, was nicht selbst zur Erscheinung kommen kann. Ich berühre und werde berührt. Was wir das Selbst nennen erscheint uns im Kontakt. Wenn wir uns die Hände reichen, berühren wir uns. Einer Berührungsgeste zwischen zwei Menschen liegt ein hochsensibler Abstimmungsprozess zu Grunde.
(Be-). rühren ist begriffsgeschichtlich ursprünglich mit den Bedeutungen „In Bewegung setzen“, „anfassen, betasten“, aber auch „in innere Bewegung, in Erregung versetzen“ verbunden. So verbindet sich in dem Wort „Berührung“ eine äußere und eine innere Bewegung. ein Berühren und ein Berührt- Werden zugleich. Ich erfahre mich in dem, dessen ich gewahr werde.
Etwas in diesem Sinne zu berühren ist immer zugleich ein Fast- Berühren. ein Windhauch, der mich berührt, ein Blick, ein Wort. Sie haben mich nicht im Griff, sondern führen meine Wahrnehmung in den Raum zwischen mir und dem, von dem die Berührungsgeste ausgeht. In diesem Sinne sind ein Blick, ein Wort und manchmal auch ein Gedanke so etwas wie ein aufgeschobenes Berühren.
Die Berührung entbehrt aller Flüchtigkeit einer beiläufigen Begrüßungsgeste. Etwas zu berühren oder nur fast zu berühren ist eine Handlung und ein Widerfahrnis in einem. ein Wahrnehmen, das einem Lauschen gleichkommt und das alle meine Sinne gegenüber dem öffnet, dem ich begegne.
Die Gebärde der Berührung oder des Nicht-Ganz-Berührens ist ein zentrales Motiv der westlichen Kunst- und Kulturgeschichte.
Michelangelo hat damit in der Sixtinischen Kapelle den Moment der Schöpfung versinnbildlicht. Die Hand Gottes ist hier nicht als Instrument dargestellt, um etwas zu ergreifen und in Besitz zu nehmen. Sie vollzieht eine Geste.
Aus dem Johannes-Evangelium ist uns eine ähnliche Geste bekannt als „Noli me tangere“, „Berühre mich nicht“, das Jesus zu Maria Magdalena am Ostermorgen nach der Auferstehung spricht.
Hier eine Darstellung von Fra Angelico. In diesem Satz liegen Distanzierung und Zärtlichkeit zugleich. „Berühre mich nicht, denn ich berühre dich, und diese Berührung ist derart, dass sie dich auf Abstand hält.“ (Nancy 2008, 49). „Noli me tangere“ beschreibt das Spannungsfeld zwischen Tod und Auferstehung, zwischen Präsenz und Abwesenheit, Glaube und Unglaube, in dem sich für Maria die Offenbarung vollzieht. „Ich habe den Herrn gesehen“. In diesem Sinne ist eine Berührung mehr als eine zärtliche Geste. Sie muss es aushalten zwischen der Sicherheit des körperlichen Zugriffs und der Unverfügbarkeit einer Beziehung. >>
In einer solchen Berührung liegt das Vermögen, sich emotional auf die seelischen Zustände eines Anderen einzustimmen. Einer außen stehenden Beobachtung bliebe versagt Ängste oder Verstörungen aufzunehmen und ihnen Kohärenz zu verleihen.

Die folgende Episode hat mir eine Kunsttherapeutin, die in einer Altenpflegeeinrichtung arbeitet, erzählt. Es geht um Berührungen. Sie besucht eine bettlägerige, demenzkranke Frau in ihrem Zimmer und setzt sich an ihr Bett.
„Als ich mich ans Bett gesetzt habe … ist sie mit der einen Hand ununterbrochen in einem relativ kleinen Radius über die Bettdecke gefahren, in einer sehr gleichförmigen Bewegung und hat auf der anderen Seite sehr laut mit den Zähnen geknirscht, was ich so von ihr nicht kannte. Also offensichtlich [war sie] ganz angespannt, war auch vom Gesichtsausdruck her angespannt. [Sie] hat deutlich auf mein Gesicht und die Begrüßung reagiert, einfach von der Augenbewegung her, [sie hat] auch ein bisschen gelächelt und ist dann aber sehr, sehr stark in dieser Bewegung geblieben. Ich habe ihr dann die Hand gereicht, so dass sie sich also entscheiden konnte, ob sie sie greifen will oder in irgendeiner Form Kontakt aufnimmt oder nicht. [Ich] habe dann, quasi eine halbe Stunde, hauptsächlich über die Hand Kontakt aufgenommen und dann versucht, diesen Rhythmus, den sie hatte, in so einem summenden nonverbalen Lied, einem Lied ohne Worte aufzunehmen. Dann hatte [ich] das Gefühl, dass sie irgendwann angefangen hat, diesen Rhythmus auch zu erwidern, [so dass] es was Gemeinsames wurde und sie auch ein bisschen ruhiger wurde in der Bewegung.“
Mich hat dieser Bericht fasziniert. Die Therapeutin tritt in den Raum und setzt sich an das Bett. Sie bemerkt in den Bewegungen der Patientin eine ungewöhnliche Anspannung und Unruhe. Sie registriert die Augenbewegungen und ein Lächeln, dass sie als Begrüßung wertet. Sie reicht ihr vorsichtig die Hand, um abzuspüren, wie sie Kontakt aufnehmen kann. Das ist ja schon bemerkenswert. Sie fragt sich angesichts der ungewöhnlichen Situation nicht, was die Unruhe der Patientin bedeutet, sondern überlässt sich ganz den sinnlichen Eindrücken, die sich ihr vermitteln.
In dieser Episode werden die Bewegungen zwischen Therapeutin und Patientin als ästhetische Figur sichtbar. Ein Tanz wie ein leichtes Wiegen, das sich in der Unmittelbarkeit der Begegnung und in der Gegenwärtigkeit des Er-Lebens vollzieht. Die Therapeutin braucht dafür keine Diagnostik, keine Zielvorgabe und kein therapeutisches Programm, sondern die Bereitschaft sich der Fülle sinnlicher Eindrücke hinzugeben, die sich eingliedern in ein dialogisches Geschehen. Die leichten, kreisförmigen Handbewegungen der Patienten verlieren ihre Monotonie, sobald die Therapeutin sie leise aufnimmt in den Rhythmus ihres Liedes.

Die Frage nach der Bedeutung oder dem Sinn einer Handlung kann in drei Richtungen gehen. Die Frage kann lauten. „Warum?“ und sich mit den Ursachen oder der Vorgeschichte einer Handlung beschäftigen. Dann sucht sie die Antwort in der Vergangenheit. Sie kann aber auch lauten. „Wozu?“. Dann wird die Darstellung oder Handlung von einem in der Zukunft liegenden Zweck aus erklärbar. Daneben gibt es noch einen Sinn, der sich weder kausal noch final erschließt, sondern der sich einstellt, wenn sich eine interaktive Episode zu einer ästhetischen Gestalt schließt. Wie der davoneilende Strom eines Gedichtes zu einem Gebilde wird, das sich mit einem Mal in seiner Sinnenhaftigkeit erschließt, so ist es der Fluss ästhetischer Handlungen in einem dialogischen Geschehen, der in einem ästhetischen Ganzen münden kann.

Quellen

Arnheim R (2000). Kunst und Sehen / Eine Psychologie des schöpferischen Auges. Berlin (De Gruyter).
Boehm G (1994). Was ist ein Bild? München (Fink).
Bredekamp H (2010). Theorie des Bildakts. Frankfurter Adorno- Vorlesungen 2007. Frankfurt am Main (Suhrkamp).
Buber M (1997). Das dialogische Prinzip. Heidelberg (Lambert Schneider).
Dürckheim K G (2009). Vom doppelten Ursprung des Menschen. Todtmoos-Rütte (Johanna Nordländer Verlag).
Fischer-Lichte E (2004). Ästhetik des Performativen. Frankfurt am Main (Suhrkamp).
Huber H D (2004). Bild, Beobachter, Milieu – Entwurf einer allgemeinen Bildwissenschaft. Ostfildern (Hatje Cantz).
Jahn H (2015). Künstlerische Dezentrierungen – Coaching als kunstanaloges Verfahren. In. Jahn H, Sinapius P (Hg). (2015). Transformation – Künstlerische Arbeit in Veränderungsprozessen / Grundlagen und Konzepte. Hamburg, Potsdam, Berlin (HPB University Press). 135-145.
Lichtenberg J D (2007). Kunst und Technik psychoanalytischer Therapien. Frankfurt am Main (Brandes und Apsel).
Freygarten, Sandra / Sinapius, Peter (2016). Kunst als forschende Praxis. In. Jahn, H., Sinapius, P. (Hrsg.). (2016). Transformation – Künstlerische Arbeit in Veränderungsprozessen / Grundlagen und Konzepte. Hamburg, Potsdam, Berlin. HPB University Press
Ganß, Michael, Kastner, Sybille, Sinapius, Peter (2016). Entwicklung eines Modells zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz im Museumsraum. In. Fricke, Almut, Hartogh (Hrsg.). (2016). Forschungsfeld Kulturgeragogik – Research in Cultural Geragogy.  München. kopaed
Ganß, Michael,  Kastner, Sybille, Sinapius Peter (2016). “Alters- und Demenzbilder im Museum”. In. Eirund, Wolfgang und Heil, Joachim (Hg.). (2016). Subjekt und Objekt. Internationale Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik (IZPP). Ausgabe 1/2016.
Jahn, Hannes / Sinapius, Peter (2016). Künstlerische Forschung als Spielart einer phänomenologischen Forschungspraxis. In. Jahn, H., Sinapius, P. (Hrsg.). (2016). Transformation – Künstlerische Arbeit in Veränderungsprozessen / Grundlagen und Konzepte. Hamburg, Potsdam, Berlin. HPB University Press
Jahn, Hannes / Sinapius, Peter (2016). Eckpunkte einer künstlerischen Arbeit in Entwicklungs- und Veränderungsprozessen. In. Jahn, H., Sinapius, P. (Hrsg.). (2016). Transformation – Künstlerische Arbeit in Veränderungsprozessen / Grundlagen und Konzepte. Hamburg, Potsdam, Berlin. HPB University Press
Menninghaus, Kristina / Sinapius, Peter (2010). Kunsttherapiestudie. Möglichkeiten der Krankheitsbewältigung bei Krebs – Vierstufige Methode zur Betrachtung bildnerischer Phänomene. In. Zschr. für Musik-, Tanz- und Kunsttherapie, 21 (2), 87-96. Göttingen. Hogrefe Verlag
Schürmann E (2008). Sehen als Praxis – Ethisch-ästhetische Studien zum Verhältnis von Sicht und Einsicht. Frankfurt am Main (Suhrkamp).
Sinapius, Peter (2017). Was macht “die Kunst” in der Kunsttherapie? Die kunsttherapeutische Praxis als Modell für ein gelingendes Leben. In. Hamberger, Christian; Kahle, Manuela; Strub, Friederike; Geist, Stephanie (Hrsg.). (2017). Bitte einsteigen! Fahrpläne und Reiseziele der Kunsttherapie. Köln. Claus Richter Verlag. 72 – 83
Sinapius, Peter (2016). “…zwischen uns und den Dingen kann sich Sinn begeben.” (Martin Buber). – Kunst öffnet Räume der Begegnung und Kommunikation. In. Demenz – Das Magazin 30/2016, S. 54-55
Sinapius, Peter (2016). „Wahrnehmen heißt antworten“ – Ästhetik therapeutischer Beziehungen. In. Jahn, H., Sinapius, P. (Hrsg.). (2016). Transformation – Künstlerische Arbeit in Veränderungsprozessen / Grundlagen und Konzepte. Hamburg, Potsdam, Berlin. HPB University Press
Sinapius, Peter (2015). Künstlerische Praxis in sozialen und gesellschaftlichen Brennpunkten. In. Impu!se für Gesundheitsförderung 89 | 2015, herausgegeben von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.
Sinapius, Peter (2015). Krankheit als ästhetische Geste. In. Rolff, H.; Gruber, H. (Hrsg.). Anthroposophische Kunsttherapie – Grundlagen und Aspekte. Berlin. EB-Verlag
Sinapius, Peter (2015). Über die Funktion des Bildes – Ein Paradigmenwechsel in der Kunsttherapie. In. Niederreiter, L., Majer, H., Staroszynski, T. (Hrsg.). „Kunstbasierte Zugänge zur Kunsttherapie – Potentiale der Bildenden Kunst für die kunsttherapeutische Theorie und Praxis“. München. Kopaed-Verlag
Sinapius, Peter (2015). Wissen und ästhetische Erfahrung. In. Artistic Research in Applied Arts. In. Wissenschaftliche Grundlagen der Künstlerischen Therapien, Band 5. Schmid, G., Sinapius, P.. “Artistic Research in Applied Arts”. Hamburg, Potsdam, Berlin. HPB University Press
Sinapius, Peter (2014). „…man lernt, den Ton des Anderen wahrzunehmen…“ Burnout- Prävention mit künstlerischen Mitteln. In. Kunst und Therapie, Zeitschrift für bildnerische Therapien, 2/ 2014. S. 71 – 81
Sinapius, Peter (2013). “Ich ist ein Anderer” – Über die Ästhetik therapeutischer Beziehungen. In. Eirund W., Heil J. (2013). Psychosomatik und Philosophie. Berlin. Parodos Verlag. 216-228
Sinapius, Peter (2013). “Wie ist es, eine Farbe zu sein?” – Über Kunst und Liebe, das Schweigen und die Gegenwart. Frank & Timme
Sinapius, Peter (2013). Art Therapy in Prisons. In. Mental Health and Addiction in Prisons. Edited by the Pompidou Group of the Council of Europe. 69-72.
Sinapius, Peter (2013). „Was es nicht gab, das geschah“. Das Dritte in Kunst und Therapie. In. Forum, Zeitschrift des Fachverbandes für gestaltende Psychotherapie und Kunsttherapie (GPK). (Schweiz)
Sinapius, Peter (2012). “Wo Du bist, ist ein Raum für mich”. In. Sinapius, P., Böhm, M., Romberg A. (Hrsg.). (2012). „Bildstörung“ – Künstlerische Projektarbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Köln. Claus Richter Verlag. 13-21
Sinapius, Peter (2012). Ästhetik der Beziehung – Gesten und Geschichten. In. Warns, Nathalie; Meyer, Günter (Hg). Mut u. Wut. Eberhard Warns – Bilder 2003 – 2007. Berlin. EB-Verlag. 101-105
Sinapius, Peter (2012). What Is It Like Io Be a Colour? A Philosophical Approach to Aesthetic Responsibility. poiesis – a journal of the arts and communication, volume fourteen, 2012. 124-131.
Sinapius, Peter (2012). „Wie ist es, eine Farbe zu sein“ – Die ästhetische Wahrnehmung als Erkenntniszugang in der Kunsttherapie. In. Kunst und Therapie, Zeitschrift für bildnerische Therapien, 1/ 2012
Sinapius, Peter (2012). Stille. Die Präsenz des Bildes. In. Titze, Doris (Hrsg.). Zeichen setzen im Bild – Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess. Dresden. Sandstein Verlag. 238-245
Sinapius, Peter (2011). Gegenwartsmomente – Therapie als ästhetische Praxis. In. wissenschaftliche grundlagen der kunsttherapie, Band 4 (2011). Das Dritte in Kunst und Therapie. Frankfurt am Main. Verlag Peter Lang. 91 – 102
Sinapius, Peter (2011). Das Dritte in der therapeutischen Beziehung – Bezugspunkte phänomenologischer Forschung in den künstlerischen Therapien. In. Petersen, Peter et. al.. Forschungsmethoden Künstlersicher Therapien. Wiesbaden. Reichert Verlag. 129-142
Sinapius, Peter (2011). „Ich ist ein Anderer“ – Über die Ästhetik therapeutischer Beziehungen. In. Eirund, Wolfgang und Heil, Joachim (Hg.). (2011). Subjekt und Objekt. Internationale Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik (IZPP). Ausgabe 1/2011.
Sinapius P (2010). Ästhetik therapeutischer Beziehungen – Therapie als ästhetische Praxis. Aachen (Shaker Verlag).
Sinapius P (2012). “Wo Du bist, ist ein Raum für mich”. In. Sinapius P, Böhm M, Romberg A (Hg.). (2012). „Bildstörung“ – Künstlerische Projektarbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Köln (Claus Richter Verlag). 13-21
Sinapius, Peter / de Smit, Peer (2010). Bildwahrnehmung als performative Praxis. In. Wissenschaftliche Grundlagen der Kunsttherapie, Band 3. „Bildtheorie und Bildpraxis der Kunsttherapie“. Frankfurt am Main. Verlag Peter Lang. S. 13 – 27
Sinapius, Peter (2009). Bewegte Bilder – Bewegte Betrachter / Was Bild und Bewegung miteinander zu tun haben. In. Tanz und Therapie im Wandel, hg. vom Langen Institut, Düsseldorf, 2009. S. 173 – 177
Sinapius, Peter (Hg.). (2009). “So will ich sein” / Krankheitsbewältigung bei Krebs – Bilder aus der Kunsttherapie. Köln. Claus Richter Verlag
Sinapius, Peter (2009). “Je t’aime … moi non plus.” Generationenwechsel der Bilder. Bemerkungen zur Geschichte der Kunsttherapie. In. Kunst und Therapie, Zeitschrift für bildnerische Therapien, 1/ 2009. S. 39 – 48
Sinapius, Peter (2008). Iconic Turn – Die Metamorphose des Bildes in Kunst und Therapie. In. Konvergenzen, Divergenzen, Transformationen, hg. vom Institut für Weiterbildung im Deutschen Arbeitskreis für Gestaltungstherapie/Klinische Kunsttherapie und Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin. Tagungsband der 14. Jahrestagung des Deutschen Fachverbandes für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT). S. 19 – 31.
Sinapius, Peter (2008). The Self is an Image. The Metamorphosis of the Image in Art and Art Therapy. In. poiesis – a journal of the arts and communication, volume ten, 2008. S. 92 – 105.
Sinapius, Peter (2008). Über das „Eingießen“ von Kunst und andere didaktische Methoden in der kunsttherapeutischen Ausbildung. In. Kunst und Therapie, Zeitschrift für bildnerische Therapien, 1/ 2008. S. 25 – 34
Sinapius, Peter (2008). “Bilder der Sprache – Sprache der Bilder / Kriterien für die Qualität von Dokumentationen künstlerisch therapeutischer Praxis. In. Ganß, M., Sinapius, P., de Smit, P. (Hg.). „Ich seh dich so gern sprechen“ – Sprache im Bezugsfeld von Praxis und Dokumentation künstlerischer Therapien. Wissenschaftliche Grundlagen der Kunsttherapie, Band 2. Frankfurt am Main. Verlag Peter Lang. S. 207 – 219
Ganß, Michael / Sinapius, Peter / de Smit, Peer (Hg). (2008). „Ich seh dich so gern sprechen“ – Sprache im Bezugsfeld von Praxis und Dokumentation künstlerischer Therapien. Wissenschaftliche Grundlagen der Kunsttherapie, Band 2. Frankfurt am Main. Verlag Peter Lang. Siehe. Verlag Peter Lang
Sinapius, Peter (2007). Kunsttherapie in der Klinik. In. Merkurstab, 6/ 2007. S. 441 – 445
Ganß, Michael / Niemann, Annika / Sinapius, Peter (2007). Zwischen Diagnose und Intuition. Ergebnisse eines Forschungsprojektes der FH Ottersberg und des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke. In. Kunst und Therapie / Zeitschrift für bildnerische Therapien, 1 / 2007. S. 15 – 22
Sinapius, Peter (2007). „Art as the centre of art therapies education”, in. Sarah Scoble (eds.). „European Arts Therapies. Grounding the Vision to advance theory and practice“, University of Plymouth Press, S. 64 – 69
Sinapius, Peter (2007). Der Durchschnitt und der Einzelfall. Kunsttherapeutische Dokumentation zwischen Statistik und Poesie. In. Sinapius, P. Ganß, M. (Hg). Grundlagen, Modelle und Beispiele kunsttherapeutischer Dokumentation. Frankfurt am Main. Verlag Peter Lang. S. 21 – 30
Sinapius, Peter (2006). Weiterbildungsstudiengang klinisch-anthroposophische Kunsttherapie. In. Merkurstab, 3/ 2006
Sinapius, Peter (2006). Bild ohne Worte. Spielraum Therapie. In. Brög,H., Foos, P. und Schulze, C.. Korallenstock – Kunsttherapie und Kunstpädagogik im Dialog. München. Kopaed, S. 115 – 126
Sinapius, Peter (2006). Die Kunst der Kunst Therapie / „Aus der Mitte“ – ein Diskurs über Kunst und Therapie. In. Kunst und Therapie / Zeitschrift für bildnerische Therapien, 1 / 2006
Wellendorf E (2011). „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen“. In. Sinapius P, Wendlandt-Baumeister M, Gruber H (Hg.). (2011). Wissenschaftliche Grundlagen der Kunsttherapie, Band 4. Sinapius P, Niemann A. „Das Dritte in Kunst und Therapie“. Frankfurt am Main (Verlag Peter Lang). 59-66
Yalom I (2015). Denn alles ist vergänglich. Geschichten aus der Psychotherapie. München (btb Verlag).

Dieser Service wird von einem externen Anbieter bereitgestellt. Wenn Sie diesen Dienst nutzen möchten, erklären Sie sich mit der Datenverarbeitung durch den Anbieter follow.it einverstanden.
Zur Datenschutzerklärung