Fußball ist Fußball. Und Deutschland hat gegen Dänemark gewonnen. Das hat mit der von den Rechten ausgelösten und parallel geführten Debatte um Diversität und Anerkennung in unserer Gesellschaft nichts zu tun.
Aber in der Halbzeitpause werde ich eines Besseren belehrt, noch bevor das erste Tor gefallen ist. In den Nachrichten erfahre ich: Die AfD spielt nicht mit. Ihr ist die Nationalelf zu divers, zu bunt, zu wenig deutsch.
Bernd Höcke wird gefragt. Er sagt, er sehe sich seit 2015 keinen Fußball mehr an. Fußball sei einmal sein Leben gewesen. Schließlich ist er nicht nur Geschichts-, sondern auch Sportlehrer. Aber von dieser deutschen Elf muss er sich distanzieren. Sie repräsentiert in seinen Augen „eine Regenbogenideologie und Vielfalt statt Vaterland“. Ähnlich äußert sich Maximilan Krah auf TikTok.
Ich denke mir: Prima! Die spielen jetzt hier nicht mehr mit und schießen sich selber ins Aus. Dann hat der AfD-Parteitag um 19 Uhr aber doch seine Sitzung zugunsten des Fußballspiels unterbrochen. Knapp 54 Prozent der Delegierten stimmten dafür, 46 Prozent dagegen. Ich frage mich wie Höcke den Abend verbracht hat.
Fußball ist Fußball. Fußball ist aber auch ein überzeugendes Bild für eine diverse und demokratische Gesellschaft, weil er eine Form menschlicher Kommunikation wiederspiegelt, bei der es Regeln und rote Linien gibt. Sie werden da gezogen, wo der Respekt und die wechselseitige Anerkennung verletzt werden. Und wer die verletzt, fliegt raus.