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Peter Sinapius

Bella ciao

Viktor Orban gestern vor dem Europaparlament: Europa müsse sich vor „illegaler Migration schützen, weil sie zu Antisemitismus, Gewalt gegen Frauen und Homophobie führt…“.

Wie bitte? Orban diskriminiert Homosexuelle, Frauen und Jüdinnen und Juden und bringt es dann fertig, die “illegale Migration” dafür verantwortlich zu machen?

Wer fördert in Wirklichkeit Antisemitismus, Gewalt gegen Frauen und Homophobie?

In Ungarn ist 2021 das Gesetz zur Beschränkung der Information über Homo- und Transsexualität in Kraft getreten. Es untersagt entsprechende Bildungsprogramme. Die Arbeit von Frauenrechtsorganisationen wird in Ungarn systematisch eingeschränkt. Die „traditionelle“ Rolle von Frauen als Mütter soll nicht beschädigt werden. Und Viktor Orbán unterstellt, dass Migranten vom „NGO-Netz“ des jüdischen George Soros dazu verleitet würden, nach Europa zu kommen.

Im Europaparlament halten sozialdemokratische Abgeordnete Schilder mit der Aufschrift „Demokraten gegen Autokraten“ in die Höhe, andere singen nach seinem Auftritt das antifaschistische Traditionslied „Bella Ciao“.

Das gibt mir wieder Hoffnung.

„Bella Ciao“ ist als Hymne der italienischen Resistenza in die Geschichte eingegangen. Seine tatsächliche Entstehungsgeschichte ist allerdings umstritten. Es entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg aber zu einer Hymne der antifaschistischen Bewegung.

Keine schlechte Idee, es wieder in Erinnerung zu rufen. Hannes Wader und Konstantin Wecker sangen es 2001, als sie zusammen zum ersten mal gemeinsam auf der Bühne standen.

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