Die Banalität des Bösen

Es ist wie aus einem Drehbuch zur Abschaffung der Demokratie: Die Ermordung des ultrarechten Influencers Charlie Kirk am Mittwochabend nehmen die die Vertreter der Rechten zum Vorwand, die von ihnen als „linksextrem“ bezeichneten Gruppen, darunter auch Demokraten, für die Herstellung einer gewaltbereiten Atmosphäre verantwortlich zu machen und ins Visier zu nehmen. Dabei sind es die Rechten, die, wie auch Kirk, gegen Minderheiten hetzen und sie zum Freiwild machen.

Jüngstes unglaubliches Beispiel ist eine Äußerung, die am Mittwoch, wenige Stunden vor dem Mord an Kirk, im konservativen TV-Sender Fox & Friends gefallen war. In einer Unterhaltung über Gewalt durch psychisch kranke Obdachlose hatte dort der Moderator Brian Kilmeade gefordert, diese durch „eine unfreiwillige tödliche Injektion“ hinzurichten, und noch die unmissverständliche Aufforderung „man bringt sie einfach um“ hinzugefügt. Keiner der Anwesenden hatte widersprochen.

Erst nachdem sich diese Aussage in den Sozialen Medien verbreitete, nahm Kilmeade sie zurück. Weitere Konsequenzen hatte das nicht.

Ich weiß nicht, ob Kilmeade sich das bei den Nazis abgeguckt hat. Die hatten unter dem Begriff vom „unwerten Leben“ rund 300.000 Erwachsene und Kinder umgebracht. Das betraf auch Alkoholiker, Fürsorgeempfänger oder Obdachlose. Die Verbrechen wurden allerdings geheim gehalten, und erst später unter der Abkürzung T4 bekannt.

Dieser Service wird von einem externen Anbieter bereitgestellt. Wenn Sie diesen Dienst nutzen möchten, erklären Sie sich mit der Datenverarbeitung durch den Anbieter follow.it einverstanden.
Zur Datenschutzerklärung