„Das Thema ‚Brandmauer‘ ist für mich ein Fremdwort“, sagt CDU-Kämmerer Marek Wöller-Beetz, bevor er mit Unterstützung der AfD zum Bürgermeister von Prenzlau (Uckermark) gewählt wird. Der AfD-Landtagsabgeordnete Felix Teichner erklärt, man habe sich nach der Kommunalwahl zusammengesetzt, und „gewisse Sachen untereinander ausgelotet“. Anders als in anderen Kommunen sei die AfD in Prenzlau nicht ausgegrenzt worden.
Na prima! Die CDU setzt sich mit einer Partei zusammen, die als gesichert rechtsextremistisch gilt, und lotet mit ihr „gewisse Sachen“ aus.
Dabei liegt die Strategie der AfD auf dem Tisch. Der Fraktionsvorsitzende der AfD in Brandenburg Hans-Christoph Berndt will die Brandmauer stürzen: „Sorgt dafür, dass wir AfD-Bürgermeister, dass wir AfD-Landräte haben, dass wir in den Parlamenten stark werden…Wenn erstmal irgendwo die erste AfD-Regierung ihre Arbeit aufgenommen hat, dann wird es so gehen wie im Domino-Spiel, dann werden die Brandmauern fallen.“
Und Marek Wöller-Beetz weiß nicht, was das Wort „Brandmauer“ bedeutet und wer es erfunden hat?
Dabei ist es eigentlich ganz einfach:
Eine Brandmauer ist eine Wand, die das Übergreifen eines Feuers von einem Gebäude auf ein anderes verhindern soll. Seit den 1990er Jahren wird der Begriff „Brandmauer“ in der Politikwissenschaft verwendet und bezeichnet die Übereinkunft demokratischer Parteien, keine Kooperationen mit rechtsextremistischen Parteien einzugehen. Er entstand 1989 in Belgien, als sich die Parlamentsparteien darauf verständigten, den rechtsextremen Vlaams Blok von jeglicher Regierungsbildung auszuschließen.
Friedrich Merz aber mag das Wort Brandmauer auch nicht und tut so, als sei es großer Unsinn. Wenn schon, sagt er, dann sei die Union die Brandmauer. Wahrscheinlich muss man sich unter dieser Mauer sowas vorstellen wie ein Jägerzaun.
Der ist aus Holz.
Das brennt besser.
Quelle: https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/10/brandenburg-afd-brandmauer-kommunen-prenzlau.html