Robert Habeck stellt sich als Kanzlerkandidat der Grünen zur Verfügung. Ich finde das gut. Unabhängig davon, ob er es wird oder nicht. Ich wünsche mir keinen Merz. Ich unterstütze nicht den Kanzlerkandidaten, der in den Umfragen vorne liegt, sondern den, dessen politische Agenda ich teilen kann!
Und was macht der Moderator der Tagesthemen: Er ist arrogant. Er reduziert die Frage nach der Kanzlerkandidatur auf eine Frage von Prozenten, Meinungsumfragen oder Machtoptionen. Er versucht Habeck zur Strecke zu bringen. Er eignet sich eine Medienkampagne an, die die Grünen als Hauptgegner etabliert hat. Das Interview ist eine Demonstration der Überheblichkeit.
Ich will, dass wir Debatten anders führen. Mich interessiert, was in den nächsten Jahren in Deutschland passieren soll. Politische Fragen erschöpfen sich nicht in möglichen oder absehbaren Mehrheiten und auch nicht in rhetorischen Fingerfertigkeiten.
Ich wünsche mir eine Regierung, die den Klimawandel nicht leugnet oder herunterspielt, sondern ihn bekämpft. Ich wünsche mir eine Regierung, die für sozialen Frieden sorgt. Ich möchte eine Regierung, die eine Außenpolitik macht, die in der Lage ist, demokratische Gesellschaften zu schützen. Und ich will eine ehrliche Debattenkultur, die den politischen Gegner anerkennt!
Das macht Habeck. Ich muss kein Grüner sein, um das gut zu finden.