Wenn Merz ein Problem mit dem Stadtbild hat, ist nicht das Stadtbild das Problem, sondern sein Bild von der Stadt. Vielleicht stellt er sich sauber gestrichenen Fassaden, penibel gestutzte Hecken, frisch gemähte Rasenflächen und akkurat gezogene Seitenscheitel vor — ich weiß es nicht.
Er hat eine Vorstellung davon, wie eine „deutsche“ Stadt auszusehen hat und verpackt diese Vorstellung im Plural: „Wir haben im Stadtbild eben noch dieses Problem…!“ Nein! Er hat ein Problem! Ich nicht!
Seine Rhetorik ist immer dieselbe: Er findet es gut, wenn Männer unter sich bleiben, weil man da nicht zu gendern braucht. Können sie von mir aus machen. Aber bitte lasst mich aus dem Spiel!
Er hat was gegen vegane Lebensmittel. Mein Gott: Das ist mir doch egal! Sollen sie Weißwürste essen, bis sie ihnen zu den Ohren wieder rauskommen! Mir wird aber schlecht dabei!
Sie können von mir aus penibel ihre Hecken schneiden, ihre Scheitel ziehen oder ihr Silber putzen. Aber bitte: Sagt nicht anderen Menschen, was sie zu denken haben! Vielleicht interessieren die sich ja noch für Anderes oder Andere.
Ich möchte keine uniformierte Stadt. Ich möchte einfach nur — leben!
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