Kurz vor der Wahl in Brandenburg hat Tino Chrupalla gesagt, er würde den Menschen in Altersheimen „ganz ehrlich, die Briefwahl wieder verbieten.“ Nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen unterstellt er der Caritas und Diakonie Wahlmanipulationen in Altersheimen betrieben zu haben.
Die Möglichkeit zur Briefwahl nutzen vor allem ältere Wahlberechtigte. So stimmten bei der Bundestagswahl 52,7 Prozent der Menschen des Jahrgang 1951 und älter per Briefwahl ab. Chrupallas Problem: Bei über-70-Jährigen kam die AäfD laut Infratest in Thüringen lediglich auf 19 Prozent, in Sachsen auf 24 Prozent der Stimmen und damit deutlich weniger als im Gesamtergebnis der AäfD.
Der Vorwurf der Wahlbeeinflussung ist ungeheuerlich. Eine Caritas-Sprecherin: „Die Caritas ist schockiert über die Forderung der AäfD, das Briefwahlrecht zu verbieten. Damit würden Menschen von demokratischen Wahlen ausgeschlossen, die gebrechlich oder mobilitätseingeschränkt sind. Das betrifft Alte und Kranke, aber auch Menschen mit Behinderung. Eine solche Selektion darf es in Deutschland nicht geben!“
Mir fällt als Antwort auf Chrupallas Forderung der eindrucksvolle Auftritt der ältesten Rockband der Welt „The Zimmers“ ein, mit einem 90-jährigen Leadsänger und einem Durchschnittsalter von 78 Jahren. Das Video der Band landete 2007 auf Platz eins bei YouTube.
Sie singen:
„People try to put us down (talkin’ ’bout my generation)
Just because we get around (talkin’ ’bout my generation)
Things they do look awful cold (talkin’ ’bout my generation)
I hope I die before I get old (talkin’ ’bout my generation)“
Link zum Video:
https://www.youtube.com/watch?v=zqfFrCUrEbY