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Peter Sinapius

Pink gewinnt!

Pink gewinnt gegen Ungarn! Das ist nicht nur ein fussballerischer Erfolg, das trägt auch zu der Rehabilitierung einer unterschätzten Farbe bei.

Es gibt evolutionsbiologische Studien, die die mit der Farbe Rosa verbundenen Gender Codes durch die „Jäger-Sammler-Theorie“ erklären: Frauen seien sensibilisiert für rote Farben, da sie in der Steinzeit für das Sammeln von Beeren zuständig waren, während die Männer zum Jagen gegangen sind.

Dominique Grisard hat diese Studien farbpsychologisch widerlegt und gezeigt, dass „die Farben Rot und Rosa dazu verwendet [werden], historisch-spezifische Phänomene als natürlich gegebene Ordnung darzustellen, allen voran die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, bei der die Frau ihrer Aufgabe als Hausfrau und Mutter nachgeht, während der Mann die Rolle des Ernährers übernimmt.“

Tatsächlich gilt die Farbe Rosa erst seit den 1950er Jahren als weibliche Farbe und ist ein Produkt unserer Konsumgesellschaft. Die Jäger-Sammler-Theorie verfestigt dagegen das Bild „einer heterosexuellen, fürsorglich-mütterlichen und passiven Frau, die sich einem Mann mit rosiger, Gesundheit anzeigender Hautfarbe hingibt, wenn sie sich nicht gerade für ihr rosiges Baby aufopfert.“

Mit Fußball gehen starke Rollenklischees einher. Mit der Farbe des Trikots der Nationalmannschaft geraten sie ins Wanken. Die Farbe Pink kann nichts dafür. Aber die, die die pinkfarbnen Trikots trugen, haben nicht Klischees reproduziert. Sie haben Fußball gespielt und ihre Sache wirklich gut gemacht!

Pink hat gewonnen!

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