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Peter Sinapius

“Respect is what I want!”

Wie ist das eigentlich möglich? Die Rechten singen und tanzen nach der Wahl in Brandenburg, klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und rufen dabei: „Wir werden sie alle abschieben!“ Die können doch nicht alle bei Höcke Geschichtsunterricht gehabt haben!

Das dazu gehörige Video geht rauf und runter in den Medien. Es gehört aber verboten! Weil es fundamentale Werte unserer Gesellschaft verletzt! Und die lassen sich in einem Satz zusammenfassen: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ (UN-Menschenrechtserklärung) Das ist nichts Anderes als die Forderung nach gegenseitigem Respekt!

Respekt? Die Rechtsextremisten werden sagen: Genau das verlangen wir ja! Respekt ist für sie aber kein Akt der gegenseitigen Anerkennung, der sich horizontal unter Gleichen vollzieht, sondern sie verstehen ihn als einen Akt der Unterdrückung und Unterwerfung, also vertikal. Sie verlangen Respekt der „Minderheit“ vor der „Mehrheit“.

Ich wünsche mir eine Bewegung wie die Bürgerrechtsbewegung in den 70er Jahren in den Vereinigten Staaten, der Aretha Franklin ihr Lied Respect gewidmet hatte. Das Lied brauchte nur diesen Satz: „Respect is what I want!“

Als sie 1967 dieses Lied singt, befindet sich die Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten auf ihrem Höhepunkt. Das Civil Rights Movement, eine antirassistische soziale Bewegung, kämpft für die Gleichberechtigung der Afroamerikaner*innen und die Überwindung des Rassismus.

Während das Lied zunächst den häuslichen Konflikt eines Ehepaares zum Thema hat („All I’m asking/ is for a little respect/ when I come home“), wird der „little respect“ des häuslichen Konflikts durch den insistierenden Refrain „respect is what I want/ respect is what I need/ got to, got to have it“ auf die Ebene der Respektierung von Bürgerrechten gehoben.

Es geht um Gleichberechtigung und Gleichstellung der Afroamerikaner*innen, die rechtlich in dem Voting Rights Act vom 6. August 1965, der eine Diskriminierung von Wähler*innen wegen ihrer Hautfarbe verbietet, ihren Ausdruck gefunden hat.

Wenn die Rechten ankündigen: „Wir werden sie alle abschieben!“, muss es ein Stoppschild geben. Darauf steht nicht „ Stopp der Irregulären Migration“, sondern „Stopp der Diskriminierung und Stopp dem Rassismus“!

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