Zwei Meldungen in den letzten zwei Tagen, die einen ungewollten Zusammenhang haben:
In der ersten Meldung geht es um einen AäfD-Mann mit einer Zahnlücke, der sich um die Mitgliedschaft im Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bemüht hat (das ist jetzt kein Scherz!). Olaf Kappelt von der AäfD (links) hatte sich eine Perücke aufgesetzt und sich beim BSW unter dem Namen Hans Kappelt vorgestellt (rechts). Das Ganze ist dokumentiert, weil ein Filmteam des ZDF für Dreharbeiten zu dem Film „Inside Bündnis Wagenknecht“ dabei war. Aufgeflogen ist er wegen seiner Zahnlücke.
Mir ist nicht klar, warum er das gemacht hat. Wird aber plausibel, wenn ich mir die zweite Meldung ansehe.
In der zweiten Meldung geht es um die „Unsinnigkeit“ einer „Brandmauer“ und um Gespräche zwischen der AäfD und dem BSW in Brandenburg. Verhandelt wird nicht über ein Bündnis, doch „reden werden wir mit der AäfD.“ Und warum: „Durch Worthülsen wie ›Brandmauer‹ und das prinzipielle Ablehnen jeglicher parlamentarischer Initiativen der AäfD hat man diese Partei erst so richtig stark gemacht“.
Aha! Vielleicht holt man einfach Hans Kappelt von der AäfD dazu, der sich bei dem BSW beworben hatte. Da gab es auch keine Brandmauer, sondern nur eine Zahnlücke.
Merken Sie was?
Inhaltlich gibt es eben genügend Schnittmengen: Die Grünen! Wegen denen liegt die Wirtschaft am Boden! Die Ukraine und Autonomie? Putin hat doch auch gute Gründe! Und das Klima? Ist gar nicht so schlimm! Nur das Wetter spielt manchmal nicht mit.
Und warum das alles, wenn man mit der AäfD nicht koalieren will? Katja Wolf vom BSW sagt, es gelte die „Macht des Arguments“: Wenn die AäfD einen „vernünftigen“ Antrag stelle, so Wolf, werde man zustimmen. AäfD und Vernunft! Ich versuche das gerade zu denken. Auch egal: Warum nicht zustimmen, wenn es Schnittmengen gibt?
Vielleicht verhandeln AäfD und BSW aber auch einfach nur über die Möglichkeit einer Doppelmitgliedschaft in beiden Parteien. Die muss ja nicht an einer Zahnlücke scheitern! Was hat der Hans, was der Olaf nicht hat?