Ricarda Lang und Omid Nouripour und der gesamte Bundesvorstand der Grünen treten zurück. Davor habe ich großen Respekt! Sie sagen, es brauche einen Neuanfang. Nicht deswegen, weil sie irgendetwas vermasselt haben, sondern weil sie einen Spielraum schaffen wollen, in dem sich die Partei neu aufstellen kann.
Ich glaube nicht, dass es nur um neue Gesichter geht, die die Grünen künftig repräsentieren. Es geht darum, wofür sie stehen. Und davon handeln zwei völlig unterschiedliche Erzählungen.
Die eine handelt von einer Partei, die das Fleischessen verbietet, das Gendern vorschreibt, das Land in den Ruin führt und einen Krieg befördert. Meistens wird das Wort „Ideologie“ noch irgendwo untergebracht und das Führungspersonal der Grünen in den Dreck gezogen. So oder so ähnlich wird von der AäfD, BSW, CDU bis hin zur CSU eine Brandmauer hochgezogen, während die zwischen den Rechten und den Rechtsextremisten nach und nach verschwindet.
Es gibt noch eine andere Erzählung, die nicht mehr so prominent ist und von der ich kaum noch etwas höre. Das ist eine Geschichte der Friedensbewegung, der Anti-AKW-Bewegung, des Natur- und Klimaschutzes, der Gleichberechtigung, der Bildungsgerechtigkeit und des Antifaschismus und Antirassismus. Sie verblasst hinter Staatsräson und Realpolitik. Dabei brauchen wir sie mehr denn je!
Ich möchte hören, wie sie weitergeht. Das wäre ein guter Neuanfang.