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Peter Sinapius

Käthe Kollwitz — Eine Künstlerin im Widerstand

Vom 20.03.2024 – 09.06.2024 zeigt das Städel-Museum in Frankfurt eine Ausstellung mit Arbeiten von Käthe Kollwitz. Käthe Kollwitz war eine Künstlerin, die sich mit ihrer Kunst in das gesellschaftliche Leben eingemischt hat.

Über ihre Kunst schrieb sie: „Ich bin einverstanden damit, daß meine Kunst Zweck hat. Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind. Viele fühlen jetzt die Verpflichtung, wirken und helfen zu wollen…“

Vor den Reichstagswahlen 1932, bei denen die NSDAP mit 37,3 Prozent die stärkste Kraft wurde, unterschrieb Käthe Kollwitz, gemeinsam mit Erich Kästner, Heinrich Mann, Arnold Zweig und 30 anderen einen „Dringenden Appell“ gegen den Faschismus.

„DRINGENDER APPELL

Die Vernichtung aller persönlichen und politischen Freiheit in Deutschland steht unmittelbar bevor, wenn es nicht in letzter Minute gelingt, unbeschadet von Prinzipiengegensätzen alle Kräfte zusammenzufassen, die in der Ablehnung des Faschismus einig sind. Die nächste Gelegenheit dazu ist der 31. Juli. Es gilt, diese Gelegenheit zu nutzen und endlich einen Schritt zu tun zum
Aufbau einer einheitlichen Arbeiterfront, die nicht nur für die parlamentarische, sondern auch für die weitere Abwehr notwendig sein wird. Wir richten an jeden, der diese Überzeugung mit uns teilt, den dringenden Appell, zu helfen, daß ein Zusammengehen der SPD und KPD für diesen Wahlkampf zustande kommt, am besten in der Form gemeinsamer Kandidatenlisten, mindestens jedoch in der Form von Listenverbindungen. Insbesondere in den großen Arbeiterorganisationen, nicht nur in den Parteien, kommt es darauf an, hierzu allen erdenklichen Einfluss aufzubieten. Sorgen wir dafür, daß nicht Trägheit der Natur und Feigheit des Herzens uns in die Barbarei versinken lassen!“

Zwei Wochen nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 12. Februar 1933 wurde dieser Appell erneuert. Unterzeichnet war er von 19 Personen, darunter auch Käthe Kollwitz.

Die Nationalsozialisten sorgten nach ihrer Machtübernahme für die Amtsenthebung von Käthe Kollwitz an der Preußischen Akademie der Künste und erklärten ihre Werke zur „Entarteten Kunst“.

Ihr Widerstand bleibt beispielhaft.

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