Projekte

Substantia nigra
KUNST & GESUNDHEIT – LEBEN MIT PARKINSON
in Kooperation mit der Stiftung Kränholm und dem Parkinsonnetz Bremen+ (2022)
"Substantia nigra" war ein Ausstellungsprojekt auf Kränholm vom 10.11.2022 – 15.12.2022, das sich mit Hilfe diagnostischen, therapeutischen und historischen Bildmaterials mit der Krankheit Morbus Parkinson beschäftigt. Es setzt sich aus verschiedenen Bildserien zusammen, die ausnahmslos aus Schwarz-Weiß-Grafiken bestehen. Der Begriff "Substantia nigra", der medizinisch eine Region im Mittelhirn bezeichnet und eine wichtige Rolle für die Diagnostik und Therapie bei Morbus Parkinson einnimmt, wird in diesem Projekt auf ästhetische Phänomene übertragen.

Dabei geht es um die Frage, wie sich die klinische Diagnostik und die historische Genese dieser Krankheit verhalten, wenn sie Gegenstand künstlerischer Darstellungen werden. Was passiert mit einer MRT-Aufnahme vom Rücken oder vom Gehirn, wenn sie in ein künstlerisches Medium – Grafit auf Büttenkarton – überführt wird? Welchen Wert hat ein Beipackzettel, wenn er als Motiv für eine großformatige Grafitzeichnung dient? Was erfahren wir von Portraits, die Zustände der Abwesenheit und Bewusstlosigkeit dokumentieren?

Evaluationsprojekt „gesund mit Kunst“
in Kooperation mit STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. / mit Unterstützung der AOK (2021)
In den Jahren 2019/2020 fanden Workshops an 20 Museen und Städtischen Galerien statt, die mit künstlerischen Methoden zur Gesundheitsförderung beitragen, unter der Gesamtleitung von STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V., gefördert von der AOK Bayern und evaluiert vom Department Arts and Change der Medical School Hamburg (MSH)
Kunst und Coping bei Hirntumor-patient*innen und Angehörigen im musealen Raum
Ein Projekt in Kooperation mit der Klinik für Neurochirurgie / Universitätsklinikum Münster, dem Kunstmuseum Pablo Picasso Münster und der MSH Medical School Hamburg / mit Unterstützung des Fördervereins ZNS (2020 / 2021)

Ausgehend von der Annahme, dass sich das Museum als geschützter Ort und als Raum der Begegnung und kulturellen Teilhabe zur psychoonkologischen Begleitung von Hirntumorpatient*innen besonders eignet, haben das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster und die Neurochirurgie des Universitätsklinikum Münster unter dem Titel »Kunst als Lebens I Mittel« ein Programm zur Kunstvermittlung für Hirntumorpatient*innen entwickelt. Das Programm besteht aus 2 Teilen: Die Teilnehmer*innen nehmen zunächst an einer Führung durch das Museum teil und können dann in einem sich anschließenden Workshop ihre Eindrücke künstlerisch verarbeiten. Um die Effekte dieses Programms zu beschreiben und das Programm zu verstetigen, soll es wissenschaftlich evaluiert werden.
Darstellen und Wahrnehmen in beraterischer oder therapeutischer Praxis
Ein Kooperationsprojekt des Lehrstuhls für Kulturphilosophie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der MSH Medical School Hamburg / unterstützt von der Friedrich-Stiftung (2019)
Darstellend und wahrnehmend erschließen Menschen sich die Wirklichkeit und machen sich einen Reim auf das, was ihnen widerfährt. Die Tätigkeit des Darstellens ist bei weitem nicht beschränkt auf die Sphäre des Ästhetischen. Vielmehr verwickelt uns das, was es heißt, eine Person zu sein, die ein Leben zu führen hat, in tagtägliche Prozesses des (Selbst-) Darstellens, Auslegens, Sich-ein-Bild-Machens und Erzählens. Dieser Existenzsinn des Darstellens ist es, der in therapeutischen Arbeiten in Form von Gesprächstherapien, bildnerischen oder Theater-basierten Kreativtherapien eine so unersetzliche Rolle spielt.

Ob der Gewinn der Darstellungstätigkeit im Einzelnen in der Bewusstwerdung, der Ausdrucksleistung oder der Distanznahme besteht, kann und muss nicht allgemein bestimmt werden; in jedem Fall ist es die Darstellungstätigkeit, durch die Deutungsmuster und Wahrnehmungen thematisch werden können, die sonst unthematisch mitlaufen und unbearbeitet wirksam sind.

Beteiligte: Prof. Dr. Eva Schürmann (Magdeburg) / Mona Behfeld (Hamburg) / Prof. Peter Sinapius PhD (Hamburg)

Kunstanaloge Kommunikation
Workshop mit dem Führungskreis des DRK Regionalverbandes Hannover (2018)
Der zweitägige Workshop unter dem Titel Kunstanaloge Kommunikation adressierte auf verschiedenen Ebenen die Zusammenarbeit in dem Führungsgremium und erschloss neue Möglichkeiten in der Kommunikation. Kunstanalog hieß, Strategien, die Künstler und Künstlerinnen in der Werkentwicklung einsetzen, zu erproben und auf eigene Fragestellungen zu übertragen. Beteiligte: Prof. Sandra Freygarten / Prof. Peter Sinapius (2018)
Stadt, Kunst, Resilienz
KÜNSTLERISCH HANDELN IM URBANEN RAUM
in Kooperation mit STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. (2018)
Unter dem Titel „Für eine Stadtkultur der Resilienz! Kulturpolitisches Forum Tutzing.“ unternahm das Kulturpolitische Forum Tutzing im Rahmen des bayernweiten STADTKULTUR-Festivals kunst&gesund den Versuch, den aus der Psychologie stammenden Begriff der Resilienz auf Städte und Stadtgesellschaften zu übertragen.
Es ging um die Frage, wie Inklusion und soziale Resilienz im urbanen Raum gefördert werden können und welche Rolle Kunst und Kultur dabei spielen können.

In diesem Rahmen fand ein Workshop und ein performativer Vortrag statt. Der Workshop stand unter dem Titel: Sichten und Zeigen – Ein urbanes Spiel zwischen Monopoly, Mülldeponie und Monotonie. In der Performance Lecture war das Thema: Stadt, Kunst, Resilienz – Künstlerisch handeln im urbanen Raum. Beteiligte: Prof. Sandra Freygarten / Prof. Peter Sinapius (2018)

„kunst und gesund“
Evaluationsprojekt von STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. (2018)
Das landesweite Netzwerk STADTKULTUR veranstaltete im Jahr 2018 gemeinsam mit 20 Mitgliedskommunen in Bayern ein Kunstfestival zum Thema „kunst und gesund“. Es sollte das Potential von künstlerischer Projekt- und Kulturarbeit für gesundheitsförderliche Lebenswelten genutzt und erprobt werden. Da die Verbindung von Kunst und Gesundheitsförderung im Rahmen der kommunalen Kulturarbeit bisher erst wenig erforscht und etabliert ist, wurde dem Kunstprojekt „kunst und gesund“ eine Evaluationsprojekt in Gestalt mehrerer vorbereitender Workshops zur Seite gestellt, die der Überprüfung und Weiterentwicklung von Formaten in der Kulturarbeit dienen sollten, die an der Schnittstelle von Kunst und Gesundheitsförderung operieren. Beteiligte: Prof. Sandra Freygarten / Prof. Peter Sinapius (2017)
Imperfekt (Das Vergängliche und das Unvollkommene)
INTERMEDIALITÄT UND PERFORMATIVITÄT IN DEN KÜNSTLERISCHEN THERAPIEN
gefördert von der Friedrich-Stiftung (2017)
Unter diesem Titel wurde von zwei benachbarten Hochschulen aus dem Norden, der MSH Medical School Hamburg und der HKS Ottersberg, eine Tagung ausgerichtet, an denen kunsttherapeutische Studiengänge angesiedelt sind, die für zwei aktuelle Positionen im kunsttherapeutischen Diskurs stehen: Intermedialität und Performativität.

Der Tagungstitel „ImperfeKT“ lenkt den Blick auf das im doppelten Sinne Imperfekte, das Vergängliche ebenso wie das Unvollendete. Damit wird das Ereignis- und Prozesshafte künstlerischen Tuns apostrophiert, in dem individuelle und gesellschaftliche Entwicklungs- und Veränderungsprozesse ihren Ausgang nehmen können. Die Tagung knüpft an jüngeren Strömungen in der Ästhetik, den Medien-, Bild- und Kunstwissenschaften sowie der Kultursoziologie an, die Kunst als menschliche Praxis und Existenzaussage verstehen und sie als Mittel der Welterschließung begreifen. Die damit verbundenen theoretischen Entwürfe haben den Künstlerischen Therapien die Möglichkeit eröffnet, an Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst anzuknüpfen, die Intermedialität und Performativität als zentrale künstlerische Strategien nutzen. Die Tagung richtete sich an WissenschaftlerInnen, PraktikerInnen, Studierende und Interessierte und soll eine Plattform für einen transdisziplinären Diskurs zwischen Kunsttherapie, Medien-, Kunst- und Kulturwissenschaften, Philosophie und Soziologie bieten.

Teilhabe von Menschen mit Demenz im Museumsraum
in Kooperation mit dem Lehmbruckmuseum und der Demenz-Support-GmbH-Stuttgart (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung) (2012-2015)
Das International Institute for Subjective Experience and Research (ISER) entwickelte in Kooperation mit dem Lehmbruck Museums Duisburg und der Demenz Support Stuttgart ein Modell zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz im Museumsraum. Das Projekt wurde vom Bildungsministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Das Projekt trug dazu bei, die spezifischen Potentiale der Kunstrezeption im Museum für Menschen mit Demenz zu erforschen und fruchtbar zu machen. Dabei ging es um die Frage, wie das Kunstmuseum als Raum kultureller Teilhabe und sozialer Kommunikation demenzkranken Menschen individuelle und kollektive Erfahrungen ermöglichen kann, die an ihren spezifischen Potentialen anknüpfen. Ziel des Vorhabens war es, die Teilhabe alterserkrankter Menschen im gesellschaftlichen Leben zu erhalten und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität, Handlungskompetenz und sozialen Integration und damit zur Vermeidung drohender Isolation und Vereinsamung beizutragen. Es wurden zunächst die entscheidenden Faktoren einer erlebnisbezogenen Vermittlungspraxis und ihre Bedingungen erforscht, um auf dieser Grundlage ein Modell zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz im Museumsraum zu entwickeln. Folgende Themenbereiche wurden dabei in den Blick genommen: Die Wahrnehmungskompetenzen des alten Menschen, die ästhetische Formensprache künstlerischer Werke, ihre Inszenierung und Präsentation im musealen Raum, sowie die didaktischen Möglichkeiten der Kunstvermittlung. In einem weiteren Schritt wurde das entwickelte Vermittlungs- und Teilhabemodell in anderen Kunstmuseen in Deutschland erprobt, evaluiert und gegebenenfalls weiterentwickelt.

"What did not exist, happened"
A web-doc-project by muton.at commissioned by Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg and International Institute of Subjective Experience and Research (ISER) at the MSH Medical School Hamburg supported by Friedrich Stiftung (2013)
Welcome to the Artistic Research in Applied Arts Project based on the Artistic Research in Applied Arts International Conference (May 2013). "What did not exist, happened". Focused on a contribution to the development of scientific foundation of research methods in applied arts, this web-doc-project intends to share a variety of artistic experience possibilities. This web-doc-project might give an idea of cognitive possibilities used as trigger tools for research methods in the artistic context by exploring alternative, non-linear and cross-media reception of scientific content. In order to offer a documentary as a field of experience your participation will be evident.

ABOUT THE CONFERENCE:
The conference extended a contribution to the developement of scientific foundation for research methods in applied arts. Scholarly debate about artistic research moves between the attempt to create systematic methods and an effort to maintain a certain amount of subjectivity, inherent to any artistic process. The adaptation of methods and concepts from the field of artistic research for therapeutic and pedagogical purposes, touches epistemological as well as practical questions, relevant to research in general. This conference aimed to push the expert talk about artistic research into a genuine artistic context: a mutual setting which investigates the possibilities of art-based research in applied therapeutic and pedagogical fields. The design of the conference itself was drafted as an artistic approach.

Entwicklung eines körper- und kunstorientierten Curriculums
ZUR WAHRNEHMUNGS-FÖRDERUNG IN MEDIZINISCHER VERSORGUNG UND PFLEGE
gefördert von der Björn Steiger Stiftung und dem Klinikum Itzehoe (2013)
Mit zunehmendem Tempo, Dichte und Intensität von Arbeitsprozessen haben stressbedingte gesundheitliche Erkrankungen zugenommen. Wie solchen Arbeitsbelastungen begegnet werden kann, untersuchte das Forschungsteam des ‚Institute for Subjektive Experience and Research’ (ISER) und führte in der Notfallaufnahme eines Krankenhauses ein Pilotprojekt durch. Bestandteil des Projekts war ein künstlerisches Programm zur Förderung der Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeiten.

Die leitende Fragestellung, ob und wie künstlerische Erfahrungen dem Pflege- und Ärztepersonal helfen können, mit steigenden Arbeitsbelastungen besser umzugehen, wurde in einer Programm begleitenden wissenschaftlichen Studie untersucht. Die Auswertungsergebnisse zeigen, dass vorhandene Ressourcen aktiviert werden konnten, die sich Stress mindernd auf das Interaktionsverhalten in Belastungssituationen auswirkten. Die Studie eröffnet Perspektiven zur Integration künstlerischer Praxis in entsprechende Programme und bestätigt, dass sich künstlerische Praxis sinnvoll in sozialen Kontexten verankern lässt.

„Bildstörung"
EIN INTERAKTIVES ZUKUNFTSPROJEKT ZWISCHEN STUDENTEN UND JUGENDLICHEN ÜBER SICHTWEISEN, EINSICHTEN UND PERSPEKTIVEN
in Kooperation mit der Clemens-August-Jugendklinik Neuenkirchen (gefördert von der Clemens-August-Stiftung) (2010-2012)
"Bildstörung" war der Titel eines Projektes, das 2010/2011 im Rahmen einer Kooperation zwischen der Clemens-August-Jugendklinik und der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg stattfand.
Dabei begegneten sich Studierende der Fachhochschule und Jugendliche der Klinik an mehreren Projekttagen und arbeiteten künstlerisch miteinander. Der Leitgedanke der Projekttage war: „Begegnung auf Augenhöhe“. Dabei waren auf beiden Seiten Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar geworden, die vor dem Hintergrund des klinischen und Universitären Alltags alle Beteiligten überraschte.
Ästhetik therapeutischer Beziehungen
THERAPIE ALS ÄSTHETISCHE PRAXIS
Dissertationsprojekt an der European Graduate School (EGS) bei Prof. Dr. Dr. Paolo Knill und Prof. Dr. Peter Petersen (2008-2010)

Kern der vorliegenden Dissertation ist eine phänomenologische Studie, die den Zusammenhang zwischen ästhetischen Handlungen und der therapeutischen Beziehung in der künstlerischen Therapiepraxis untersucht. Die theoretischen Bezugspunkte der Studie sind die Philosophie der Ästhetik und die Dialogphilosophie. Der Studie zu Grund liegen neun narrative Interviews mit Therapeut*innen, die angelenht an den erkenntnisgenerierenden Forschungsstil der Grounded Theory qualitativ ausgewertet wurden.

Buchrückentext: Wir gehen Beziehungen ein, indem wir Spielräume schaffen, in denen sie sich vollziehen können, indem wir uns auf den Anderen einstimmen, dem wir begegnen, indem wir mit ihm ein Stück des Weges gehen und – wenn wir Glück haben – eine Geschichte mit ihm teilen. Die Künste können uns lehren, wie man sich gemeinsam bewegt, sich einstimmt, die Welt mit anderen Augen sieht und sich dem Anderen, Neuen oder Überraschenden öffnet. Die Künste sind aber nicht darauf aus, uns die Welt verfügbar zu machen: Was zu uns spricht, liegt nicht in unserer Macht. Das ist ein Grundzug des Dialogischen.

Entwicklung integrativer Behandlungs-konzepte
VON KUNSTTHERAPIE UND PSYCHOSOMATISCHER MEDIZIN
gefördert von der Arbeitsgruppe zur Förderung innovativer Projekte (AGIP) beim Land Niedersachsen (2010)

Evaluation des therapeutischen Interaktionskontextes kunsttherapeutischer Verfahren in der stationären Psychosomatik unter besonderer Berücksichtigung eines fokusgeleiteten Konzeptes. Ein Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Krankenhaus Ginsterhof- Psychosomatische Klinik, Rosengarten.

Mit der durchgeführten Studie wurde die Frage untersucht, was die charakteristischen Merkmale der Beziehungs- und Interaktionsgestaltung innerhalb der Kunsttherapie- Gruppe im stationären Kontext sind und wie sich der Einsatz von Kunsttherapie in interdisziplinäre Konzepte und Behandlungsprogramme konkretisieren und evaluieren lässt. Zur Bearbeitung dieser kompakten Frage gliederte sich die Studie in zwei Abschnitte mit jeweils differenzierten Teilzielen: Grundlagenstudie und empirische Studie.

Krankheits-bewältigung bei Krebs
BILDER AUS DER KUNSTTHERAPIE
in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Peter Petersen und mit Unterstützung der Fachhochschule Ottersberg (gefördert von der Mahle-Stiftung und dem Paritätischen) (2006-2009)
Die Bilder, die in dieser Studie untersucht worden sind, waren Teil der Lebens- und Krankheitsgeschichte einer an Krebs erkrankten Frau: die Bilder von Klara Meves. Am Beispiel dieser Bilder aus der Kunsttherapie sollten Möglichkeiten der Krankheitsbewältigung bei Krebs evaluiert werden. Die Bilder wurden im Rahmen weiterer lebensgeschichtlicher Dokumente bewertet, in deren Zusammenhang sie eine Bedeutung gewinnen.

Gegenstand der Studie waren 116 Bildern aus der Kunsttherapie einer an Krebs erkrankten Frau. Im Zusammenhang mit dieser Studie wurde mit Bezug auf phänomenologische Forschungsinstrumente aus den künstlerischen Therapien eine “vierstufige Methode zur Betrachtung bildnerischer Phänomene” entwickelt.
Die Ergebnisse der Studie mögen für all jene interessant sein, die Menschen in Krisensituationen begleiten oder sich für ihre eigenen Verwundungen, ihre eigenen Hoffnungen, ihr eigenes Scheitern und für den (künstlerischen) Umgang mit eigenen Krisen Interessieren.

Berufsfeld-spezifische Bedingungen der Kunsttherapie im klinischen Rahmen
in Kooperation mit dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. (gefördert von der Arbeitsgruppe zur Förderung innovativer Projekte (AGIP) beim Land Niedersachsen) (2005-2006)
Der Begriff „Therapie“ wird häufig synonym verwandt für klinische oder medizinische Behandlungskonzepte. Die Kunsttherapie rückt damit in die Nähe der hier geltenden Paradigmen: „Therapie ist die wissenschaftlich begründete zielgerichtete Arbeit mit einem Patienten auf der Grundlage einer sorgfältigen Diagnose und Indikationsstellung mit dem Ziel der Heilung und Linderung seiner Krankheit“ (Petzold / Sieper 1990).

Die kunsttherapeutische Praxis steht zu einer solchen Aussage scheinbar im Widerspruch. Sie folgt häufig individuellen Konzepten, die Indikationsstellung für kunsttherapeutische Behandlungen folgt häufig individuellen Wahrnehmungen und ist oft nicht spezifisch in Bezug auf das aktuelle Krankheitsgeschehen. Kunsttherapeutisches Handeln ist unumkehrbar ein ergebnisoffenes, prozesshaftes Geschehen mit den Mitteln der Kunst. Im künstlerischen Gestalten selber liegt die Möglichkeit der individuellen Anverwandlung von Kunst und der sinnlichen Erkenntnis. Hinter dem Widerspruch zwischen einer „zielgerichteten“ Therapie und einer ergebnisoffenen kunsttherapeutischen Praxis liegt die Annahme, eine medizinische Therapie sei ein regulierbarer und durch Normen vorgegebener Weg, in dem individuelle Wahrnehmungen und Konzepte und die individuelle Arzt – Patient Beziehung weitgehend keine Rolle mehr spielen. Daher sei die medizinische Therapie künstlerischem Handeln diametral entgegengesetzt. Dieser Auffassung liegt ein Krankheitsbegriff zu Grunde, der künstlerische Konzepte im Rahmen medizinischer Praxis ausschließt. Die Aufklärung dieses Widerspruchs ist das Anliegen der vorliegenden Studie. Wir richten unseren Blick auf die Schnittstellen zwischen Kunsttherapie und Medizin um die spezifischen Bedingungen kunsttherapeutische Praxis im klinischen Rahmen zu beschreiben. Damit wollen wir ein längst überfälliges Fundament kunsttherapeutischer und medizinischer Praxis schaffen, das bisher nicht untersucht und wissenschaftlich nicht beschrieben ist.

Moving Paintings
KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM
"Moving Paintings" war das Thema eines Projektes, von Sept. 2004 bis Januar 2006, das Bilder an geeignete und ungeeignete, gewöhnliche und ungewöhnliche Orte brachte, um dort eine zeitlang zu verbleiben. Ihnen wurde nichts mitgegeben als die Zeit dort gewesen und in einen Dialog mit der Umgebung getreten zu sein. Es gab keine Erklärung, keine Eröffnung, keinen Katalog, der die Bilder begleitete. Wer wollte, konnte von den Bildern erfahren, was zu erfahren war. Wer neugierig war, mochte sich auf die Suche begeben. Das war alles.

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