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Dabei geht es um die Frage, wie sich die klinische Diagnostik und die historische Genese dieser Krankheit verhalten, wenn sie Gegenstand künstlerischer Darstellungen werden. Was passiert mit einer MRT-Aufnahme vom Rücken oder vom Gehirn, wenn sie in ein künstlerisches Medium – Grafit auf Büttenkarton – überführt wird? Welchen Wert hat ein Beipackzettel, wenn er als Motiv für eine großformatige Grafitzeichnung dient? Was erfahren wir von Portraits, die Zustände der Abwesenheit und Bewusstlosigkeit dokumentieren?
Ob der Gewinn der Darstellungstätigkeit im Einzelnen in der Bewusstwerdung, der Ausdrucksleistung oder der Distanznahme besteht, kann und muss nicht allgemein bestimmt werden; in jedem Fall ist es die Darstellungstätigkeit, durch die Deutungsmuster und Wahrnehmungen thematisch werden können, die sonst unthematisch mitlaufen und unbearbeitet wirksam sind.
Beteiligte: Prof. Dr. Eva Schürmann (Magdeburg) / Mona Behfeld (Hamburg) / Prof. Peter Sinapius PhD (Hamburg)
In diesem Rahmen fand ein Workshop und ein performativer Vortrag statt. Der Workshop stand unter dem Titel: Sichten und Zeigen – Ein urbanes Spiel zwischen Monopoly, Mülldeponie und Monotonie. In der Performance Lecture war das Thema: Stadt, Kunst, Resilienz – Künstlerisch handeln im urbanen Raum. Beteiligte: Prof. Sandra Freygarten / Prof. Peter Sinapius (2018)
Der Tagungstitel „ImperfeKT“ lenkt den Blick auf das im doppelten Sinne Imperfekte, das Vergängliche ebenso wie das Unvollendete. Damit wird das Ereignis- und Prozesshafte künstlerischen Tuns apostrophiert, in dem individuelle und gesellschaftliche Entwicklungs- und Veränderungsprozesse ihren Ausgang nehmen können. Die Tagung knüpft an jüngeren Strömungen in der Ästhetik, den Medien-, Bild- und Kunstwissenschaften sowie der Kultursoziologie an, die Kunst als menschliche Praxis und Existenzaussage verstehen und sie als Mittel der Welterschließung begreifen. Die damit verbundenen theoretischen Entwürfe haben den Künstlerischen Therapien die Möglichkeit eröffnet, an Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst anzuknüpfen, die Intermedialität und Performativität als zentrale künstlerische Strategien nutzen. Die Tagung richtete sich an WissenschaftlerInnen, PraktikerInnen, Studierende und Interessierte und soll eine Plattform für einen transdisziplinären Diskurs zwischen Kunsttherapie, Medien-, Kunst- und Kulturwissenschaften, Philosophie und Soziologie bieten.
Das Projekt trug dazu bei, die spezifischen Potentiale der Kunstrezeption im Museum für Menschen mit Demenz zu erforschen und fruchtbar zu machen. Dabei ging es um die Frage, wie das Kunstmuseum als Raum kultureller Teilhabe und sozialer Kommunikation demenzkranken Menschen individuelle und kollektive Erfahrungen ermöglichen kann, die an ihren spezifischen Potentialen anknüpfen. Ziel des Vorhabens war es, die Teilhabe alterserkrankter Menschen im gesellschaftlichen Leben zu erhalten und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität, Handlungskompetenz und sozialen Integration und damit zur Vermeidung drohender Isolation und Vereinsamung beizutragen. Es wurden zunächst die entscheidenden Faktoren einer erlebnisbezogenen Vermittlungspraxis und ihre Bedingungen erforscht, um auf dieser Grundlage ein Modell zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz im Museumsraum zu entwickeln. Folgende Themenbereiche wurden dabei in den Blick genommen: Die Wahrnehmungskompetenzen des alten Menschen, die ästhetische Formensprache künstlerischer Werke, ihre Inszenierung und Präsentation im musealen Raum, sowie die didaktischen Möglichkeiten der Kunstvermittlung. In einem weiteren Schritt wurde das entwickelte Vermittlungs- und Teilhabemodell in anderen Kunstmuseen in Deutschland erprobt, evaluiert und gegebenenfalls weiterentwickelt.
ABOUT THE CONFERENCE:
The conference extended a contribution to the developement of scientific foundation for research methods in applied arts. Scholarly debate about artistic research moves between the attempt to create systematic methods and an effort to maintain a certain amount of subjectivity, inherent to any artistic process. The adaptation of methods and concepts from the field of artistic research for therapeutic and pedagogical purposes, touches epistemological as well as practical questions, relevant to research in general. This conference aimed to push the expert talk about artistic research into a genuine artistic context: a mutual setting which investigates the possibilities of art-based research in applied therapeutic and pedagogical fields. The design of the conference itself was drafted as an artistic approach.
Die leitende Fragestellung, ob und wie künstlerische Erfahrungen dem Pflege- und Ärztepersonal helfen können, mit steigenden Arbeitsbelastungen besser umzugehen, wurde in einer Programm begleitenden wissenschaftlichen Studie untersucht. Die Auswertungsergebnisse zeigen, dass vorhandene Ressourcen aktiviert werden konnten, die sich Stress mindernd auf das Interaktionsverhalten in Belastungssituationen auswirkten. Die Studie eröffnet Perspektiven zur Integration künstlerischer Praxis in entsprechende Programme und bestätigt, dass sich künstlerische Praxis sinnvoll in sozialen Kontexten verankern lässt.
Kern der vorliegenden Dissertation ist eine phänomenologische Studie, die den Zusammenhang zwischen ästhetischen Handlungen und der therapeutischen Beziehung in der künstlerischen Therapiepraxis untersucht. Die theoretischen Bezugspunkte der Studie sind die Philosophie der Ästhetik und die Dialogphilosophie. Der Studie zu Grund liegen neun narrative Interviews mit Therapeut*innen, die angelenht an den erkenntnisgenerierenden Forschungsstil der Grounded Theory qualitativ ausgewertet wurden.
Buchrückentext: Wir gehen Beziehungen ein, indem wir Spielräume schaffen, in denen sie sich vollziehen können, indem wir uns auf den Anderen einstimmen, dem wir begegnen, indem wir mit ihm ein Stück des Weges gehen und – wenn wir Glück haben – eine Geschichte mit ihm teilen. Die Künste können uns lehren, wie man sich gemeinsam bewegt, sich einstimmt, die Welt mit anderen Augen sieht und sich dem Anderen, Neuen oder Überraschenden öffnet. Die Künste sind aber nicht darauf aus, uns die Welt verfügbar zu machen: Was zu uns spricht, liegt nicht in unserer Macht. Das ist ein Grundzug des Dialogischen.
Evaluation des therapeutischen Interaktionskontextes kunsttherapeutischer Verfahren in der stationären Psychosomatik unter besonderer Berücksichtigung eines fokusgeleiteten Konzeptes. Ein Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Krankenhaus Ginsterhof- Psychosomatische Klinik, Rosengarten.
Mit der durchgeführten Studie wurde die Frage untersucht, was die charakteristischen Merkmale der Beziehungs- und Interaktionsgestaltung innerhalb der Kunsttherapie- Gruppe im stationären Kontext sind und wie sich der Einsatz von Kunsttherapie in interdisziplinäre Konzepte und Behandlungsprogramme konkretisieren und evaluieren lässt. Zur Bearbeitung dieser kompakten Frage gliederte sich die Studie in zwei Abschnitte mit jeweils differenzierten Teilzielen: Grundlagenstudie und empirische Studie.
Gegenstand der Studie waren 116 Bildern aus der Kunsttherapie einer an Krebs erkrankten Frau. Im Zusammenhang mit dieser Studie wurde mit Bezug auf phänomenologische Forschungsinstrumente aus den künstlerischen Therapien eine “vierstufige Methode zur Betrachtung bildnerischer Phänomene” entwickelt.
Die Ergebnisse der Studie mögen für all jene interessant sein, die Menschen in Krisensituationen begleiten oder sich für ihre eigenen Verwundungen, ihre eigenen Hoffnungen, ihr eigenes Scheitern und für den (künstlerischen) Umgang mit eigenen Krisen Interessieren.
Die kunsttherapeutische Praxis steht zu einer solchen Aussage scheinbar im Widerspruch. Sie folgt häufig individuellen Konzepten, die Indikationsstellung für kunsttherapeutische Behandlungen folgt häufig individuellen Wahrnehmungen und ist oft nicht spezifisch in Bezug auf das aktuelle Krankheitsgeschehen. Kunsttherapeutisches Handeln ist unumkehrbar ein ergebnisoffenes, prozesshaftes Geschehen mit den Mitteln der Kunst. Im künstlerischen Gestalten selber liegt die Möglichkeit der individuellen Anverwandlung von Kunst und der sinnlichen Erkenntnis. Hinter dem Widerspruch zwischen einer „zielgerichteten“ Therapie und einer ergebnisoffenen kunsttherapeutischen Praxis liegt die Annahme, eine medizinische Therapie sei ein regulierbarer und durch Normen vorgegebener Weg, in dem individuelle Wahrnehmungen und Konzepte und die individuelle Arzt – Patient Beziehung weitgehend keine Rolle mehr spielen. Daher sei die medizinische Therapie künstlerischem Handeln diametral entgegengesetzt. Dieser Auffassung liegt ein Krankheitsbegriff zu Grunde, der künstlerische Konzepte im Rahmen medizinischer Praxis ausschließt. Die Aufklärung dieses Widerspruchs ist das Anliegen der vorliegenden Studie. Wir richten unseren Blick auf die Schnittstellen zwischen Kunsttherapie und Medizin um die spezifischen Bedingungen kunsttherapeutische Praxis im klinischen Rahmen zu beschreiben. Damit wollen wir ein längst überfälliges Fundament kunsttherapeutischer und medizinischer Praxis schaffen, das bisher nicht untersucht und wissenschaftlich nicht beschrieben ist.
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